PREVIEW: 50 Zoll-Plasma Pioneer PDP-507XD

16. Oktober 2006 (cr)

Einführung

Der "kleine Bruder" PDP-427XA konnte in unserem Test bereits auf ganzer Linie begeistern und avancierte zum besten bislang getesteten 42 Zoll-Gerät - nun nahmen wir das 50 Zoll (entspricht 127 cm Bildschirmdiagonale) messende größere Modell PDP-507XD (D = Digitaltuner zusätzlich zum analogen Tuner) unter die Lupe, der mit 4.199 €, einem für einen Hightech-50-Zöller sehr fairen Betrag, in der Preisliste auftaucht. Nochmals alle technischen Eigenschaften aufzuführen, wäre müßig - wir beschränken uns in diesem Test auf das Elementare bezüglich Technik und Ausstattung - dafür wurde die Bewertung des Bildes umso ausführlicher. Wer ganz genau Bescheid wissen möchte, was die Pioneer-Plasmas der siebten Generation an tecder kann sich den Test zum PDP-427XA anschauen, was die technische Ausstattung angeht, sind die beiden Modelle beinahe identisch, bis auf 3 relevante Unterschiede: Der PDP-507XD kommt mit einer Auflösung von 1.365 x 768 Pixeln (PDP-427XA/XD: 1.024 x 768 Pixel) und weist somit eine geringfügig höhere Auflösung als die Vorgänger auf (z.B. Pioneer PDP-506FDE, 1.280 x 768 Pixel). Der flache Fernseher ist, wie nun auch bei Pioneer üblich, als "One Body" -Gerät konzipiert, es gibt demnach keinen externen Mediareceiver mehr, vielmehr verbirgt sich die gesamte Technik im Plasmadisplay selber. 

Überblick Technik/Verarbeitung/Ausstattung/Anschlüsse/Bedienung

Der Pioneer-typisch im schwarzen Hochglanzfinish gehaltene Plasmabildschirm unterstützt Auflösungen bis zu 1.080/24p und ist somit auch für die Wiedergabe von Blu-Ray-Discs geeignet. Des Weiteren ist natürlich auch hier das „PUREBLACK Panel 2“ mit an Bord. Dadurch erreicht die 7. Plasma-Generation im Vergleich zu den 6G Modellen eine um 20 Prozent effizientere Lichtentladung und somit eine höhere Leuchtstärke. Der neue "Direct Colour Filter 2" sowie die „Intelligent Colour“ Technologie gewährleisten selbst bei sehr hellen Lichtverhältnissen eine Kontraststeigerung von bis zu 10%. Der Schwarzwert konnte ebenfalls weiter verbessert werden und störende Reflexionen auf der Frontscheibe werden von dem "Direct Colour Filter 2" vollständig eliminiert. Eine weitere Verbesserung in der digitalen Bildverarbeitung wird mit laut Pioneer mit der „PURE Drive 2 HD“ Technologie erzielt, den Fokus auf eine detailreiche und authentische Bildwiedergabe legt. Erreicht wird dies unter anderem durch die neue „Block Noise Reduction“ (BNR), die insbesondere bei HDTV auftretende MPEG-Fehler wirkungsvoll eliminiert, was in der Praxis übrigens auch wirklich gut funktioniert.

Wie schon bei den 6G-Modellen gibt es die ISF (Imaging Science Foundation)-Kalibrierung mit Tag- und Nachtmodus: Die Kalibrierung des Bildes vor Ort durch einen Fachmann ist durch diese Funktionalität gegeben. Somit erhält der Käufer ein perfekt für die Verhältnisse im betreffenden Aufstellungsraum kalibriertes Plasma. Der Kunde hat die Möglichkeit, sich eine Einstellung für den Betrieb unter externem Lichteinfluss (Tag) und sich ein zweites Setting für den Betrieb im dunklen Raum oder am Abend (Nacht) justieren zu lassen.  Die Vorteile des ISF Modus liegen auf der Hand und sorgen zudem dafür, dass auch der richtige FACH-Handel wieder zurück ins Spiel findet, denn hier kann er einen Zusatz-Service für den Plasma-Kunden anbieten für eine perfekte Display-Kalibrierung. Mit einer Tag- und einer Nachteinstellung soll ein besonders gut an die Umgebungsbedingungen angepasstes Bild geboten werden. 

Wie auch die anderen Pioneer PDPs verfügt der PDP-507XD über ein Farbmanagement für die Detailjustage der Farbwiedergabe

Verschiedene Programme für die Farbtemperatur

Zusätzlich steht noch ein individuell regelbarer Weiß- und Schwarzpegelabgleich zur Verfügung

Ferner ist der PDP-507XD mit einem ausgesprochen umfangreichen Video-Equalizer ausgestattet, der nicht nur ein individuell einstellbares Farbmanagement umfasst, sondern auch einen regelbaren Weiß- und Schwarzpegelabgleich bietet. Die obligatorischen Grundeinstell-Parameter wie Schärfe, Kontrast und Bildhelligkeit sind natürlich ebenfalls abrufbar. Der PDP-5ß7XD besitzt ferner verschiedene Progressive-Modi für den bordinternen De-Interlacer, das heißt, wenn der Pioneer Halbbildsignale zugeführt bekommt - was beispielsweise bei 576i PAL-Signalen, aber auch bei 1.080i HD-Signalen der Fall ist, dann kann der Anwender zwischen verschiedenen Betriebsarten auswählen, um ein astreines, ruckelfreies De-Interlacing bei jeder Art von Quellmaterial sicherzustellen. 

Natürlich gibt es auch beim PDP-507XD verschiedene Zoom-Modi für eine passende Bilddarstellung auf dem 50 Zoll-Display. 4:3: Normale 4:3 Bildanzeige, VOLL 14:9: Vollbild im 14:9 Format, links und rechts mit sichtbaren Balken, KINO 14:9 : 14:9 Modus, bei dem auch 2,35:1 Material 1:1, d.h. mit zusätzlichen schmalen Balken oben und unten, nativ dargestellt wird., des weiteren die Betriebsarten BREITBILD, VOLL, ZOOM und KINO.

Sehr gute Verarbeitung der an den Gehäuseseiten befestigten Lautsprechern

Tadellose Gehäuseverarbeitung

Hochwertige Fernbedienung mit Alu-Oberfläche

Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, wir konnten keine echten Mängel ausfindig machen. Das Gehäuse ist sauber zusammengebaut, mit gleichmäßigen Spaltmaßen und sehr hoher Oberflächenqualität. Im Gegensatz zu den 42 Zoll-Modellen sind die Lautsprecher bei der 50 Zoll-Version wahlweise als Unterbaulautsprecher oder links und rechts daneben untergebracht. Wir hatten die Version mit linker und rechter Box. Die Lautsprecher selber sind auch sehr ansprechend verarbeitet. Die mitgelieferte Fernbedienung mit Aluminiumfinish ist uns bereits vom PDP-427XA her bekannt und punktet mit ihrer soliden Verarbeitung und der attraktiven Optik. 

Zwei HDMI-Interfaces und PC-Eingang

Drei Scartbuchsen sind gut gemeint - aber da wären zwei Scartbuchsen und ein dritter HDMI-Anschluss (1 x Blu-Ray-Player, 1 x DVD-Recorder, 1 x HDTV-Satreceiver) deutlich sinnvoller, oder wenigstens ein zweiter Komponentenanschluss

Mit den Tasten 1 bis 4 ganz oben auf der Fernbedienung werden die einzelnen angeschlossenen Quellen angewählt. Je nach Anschlussart muss der Anwender noch Einstellungen in verschiedenen Menüs vornehmen (z.B. gewünschte Signalübertragungsart der Scartbuchse, Aktivierung oder Deaktivierung von HDMI)

Die Menüs sind bestens bekannt und erfreuen durch die attraktive grafische Gestaltung und die vielfältigen Einstellmöglichkeiten. Mittels der sehr gut in der Hand liegenden Fernbedienung ist man rasch am gewünschten Punkt angekommen. 

Zensuren:
Verarbeitung: Hervorragend

Keine Schwächen auch beim PDP-507XD, sehr gute Materialien, edle Anmutung, tadellose Oberflächenqualität und eine ausgezeichnete Fernbedienung.

Technik/Ausstattung: Ausgezeichnet - hervorragend

Ausstattungsdefizite sucht man hier vergeblich. Eine ansprechende native Auflösung, hochaktuelle Panel-Technologien, vielfältige Einstellmöglichkeiten und Doppeltuner - sehr löbliche Auswahl.

Anschlussbestückung: Sehr gut - ausgezeichnet

Bezüglich der Anschlussbestückung bietet der PDP-507XD eine reichhaltige Auswahl. Anstatt der insgesamt drei Scartbuchsen würden wir uns jedoch lieber einen 2. Komponenteneingang oder eine 3. HDMI-Schnittstelle wünschen. 

Bedienung: Ausgezeichnet - hervorragend

Trotz der großen Funktionsvielfalt ist der PDP-507XD komfortabel zu bedienen. Dies ist Verdienst der ergonomisch und haptisch gelungenen Fernbedienung und der attraktiv aufbereiteten Menüs. Nur die Anwahl der gewünschten Signalquelle könnte bequemer vonstatten gehen. 

Bild

1. Überblick

Besonders interessiert unsere Leser natürlich die Bildqualität, die der PDP-507XD realisieren kann - und hier konnten tatsächlich neue absolute Bestleistungen notiert werden. Bei "Madagascar" begeisterte die ungemein brillante, satte und reine Farbwiedergabe, die im Vergleich zum PDP-506FDE nochmals deutlich verbessert wurde. Die Farben wirken nun wie greifbar, was man auch hervorragend am Früchte-Stilleben auf der AVEC Professional Test-DVD feststellen kann. Die Testbilder auf dieser hochwertigen Test-DVD gibt der PDP-507XD insgesamt herausragend wieder. Das Schärfetestbild zeigt eindrucksvoll das exzellente Auflösungsvermögen bei hohen Bildfrequenzen. Bei den verschiedenen Graustufentreppen spielt der PDP-507XD seinen weiter verbesserten Kontrast voll aus und gewährleistet so eine erstklassige Differenzierungsmöglichkeit. Bei allen Real-Testbildern fällt die gesteigerte sichtbare Bildtiefe auf, auch Verdienst des nun ausgezeichneten Schwarzwerts. Dessen Vorteile kann man beispielsweise bei "Star Wars Episode III", einer DVD, die bei uns zum Standard-Testprogramm gehört, sehr gut nachvollziehen. So kommt das wilde Treiben in der Eröffnungs-Weltraumschlacht nochmals besser als bisher zur Geltung. Neben der Schwarzwiedergabe begeistert auch die direkte, authentische Gesamtwiedergabe: Kein noch so kleiner milchiger Schleier nimmt dem Bild Strahlkraft und Frische. Dass die Detailwiedergabe überragend ist, zeigt schon dann, wenn man Ep. III normal mittels 576i zuspielt - auf analogem Wege. Der PDP-507XD muss dann die A/D-Wandlung durchführen, de-interlacen und das niedriger aufgelöste Bild auf die native Panelauflösung hochrechnen. Dass dies alles mit komplexen, rechenintensiven Arbeitsvorgängen verbunden ist, merkt man dem Bild nicht an: Eine sehr hohe Detailtreue, eine enorme Gesamtbildschärfe, die aber trotzdem angenehm und natürlich wirkt - der PDP-507 demonstriert eindrucksvoll, wie weit die Plasmatechnik mittlerweile fortgeschritten ist - und auch die Technik zur internen Bildsignalverarbeitung: Mit dem De-Interlacing von Videomaterial hat der PDP-507 dank speziellem Modus keinerlei Probleme und generiert ein klares Bild mit sauberer Bewegungsdarstellung. Phänomenal sind die Qualitäten, wenn ein 1.920 x 1.080i HD-Bild via HDMI zugespielt wird. Das Downscaling auf die native Panelauflösung gelingt vorzüglich und nahezu ohne sichtbare Detailverluste. Auch kleinste Strukturen und im Bildhintergrund verborgene Einzelheiten werden ans Tageslicht gebracht. Apropos Tageslicht: Der PDP-507XD bietet auch, was für viele "normale" Anwender sehr wichtig sein dürfte, bei deutlichem externen Lichteinfall ein vorzügliches Bild: Selbst dann sind immer noch Einzelheiten in dunklen Bildbereichen sichtbar. Durch den breiten Betrachtungswinkel bekommen auch die Zuschauer, die schräg vor dem Bild sitzen, noch immer einen kompletten Bildeindruck. Gut auch beim PDP-507XD: Der geringe Overscan, der bei allen Signalzuspielungsarten in sehr erträglichem Rahmen liegt (ca. 2 bis 4 %). Natürlich  - es geht auch hier noch mehr, wobei anzumerken wäre, dass die Höhe des Overscans auch, je nach Signalzuführungsart, vom Zuspieler abhängt. Die Qualität beider eingebauter Tuner ist sehr gut - wenn man bedenkt, dass die Güte des Tuners (vor allem die analogen Tuner bis zur 5. Generation) früher doch zu wünschen übrig ließ, hat sich mittlerweile eine Menge getan bei Pioneer: Das Bild ist deutlich klarer und schärfer, Konturen sind präzise gezeichnet, und nur noch leichtes Rauschen (analoger Tuner) stört - welches sich allerdings mit den bordinternen Rauschfiltern nochmals mildern läßt. Der digitale Tuner neigt nur wenig zur Bildung störender Digitalartefakte und bietet ein Bild, das auch ein erstaunliches Maß an visueller Tiefe vermitteln kann. Eines muss aber klar gesagt werden: Trotz aller Rechen- und Empfangsfähigkeiten des PDP-507XD, die zweifelsohne auf hohem Level liegen, ist der Anschluss des edlen Pioneer-Panels an einen HDTV SAT-Receiver für stark qualitätsbewusste Fernsehliebhaber absolut die erste Wahl. Zum Schluss noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Es wäre schön, wenn nicht nur 1.080p/24-Signale, sondern auch 1.080p/50 bzw. 60-Signale entgegen genommen werden könnten, damit es möglich wäre, DVD-Player oder externe De-Interlacer/Scaler, die qualitativ überragend auf 1.080p hochrechnen können, im Zusammenspiel mit dem 507 zu verwenden.  

2. Einzelbeobachtungen:

a) Star Wars Episode III: Hier zieht der PDP-507XD alle Register seines Könnens. Bereits das durchs All gleitende Schriftband überzeugt durch Farbechtheit und den sehr guten Schwarzwert. Allerdings beweist diese Sequenz auch, dass der Schwarzwiedergabe nicht alles geopfert wurde. So zeigt das 50 Zoll-Plasma beinahe alle auf dem Master enthaltenen Sterne - die bei manchem stark auf Schwarzwert optimierten Kontrahenten verborgen bleiben. Als dann die Handlung mit der spektakulären Eröffnungsschlacht beginnt, zeichnet der PDP-507 alle Elemente präzise durch. Besonders imposant gelingt ihm dies mit dem republikanischen Sternzerstörer, der sich von unten links nach oben rechts durch den Bildschirm schiebt. Ein ganz leichtes Ruckeln ist im Filmmaterial enthalten, hier trifft den 507 also keine Schuld, und alles, was er am Bild optimieren kann, gelingt ihm erstklassig: Im unteren Bildteil, dort, wo die Helligkeit am geringsten ist, holt der Plasmafernseher praktisch jedes Detail ans Tageslicht. Die Gegend um die Kommandobrücke, wo die Helligkeit besonders hoch ist, wird ebenfalls fein nuanciert dargestellt. Beeindruckend ist, dass selbst bei Zuspielung eines 576i Signals über den Komponenteneingang noch eine brillante Bildqualität gegeben ist - sie liegt nur ganz leicht unter der direkten Einführung eines HDMI-Signals. Noch mehr Eindruck schindet der PDP-507XD bei der Darstellung der Explosionen in der Schlacht: Gigantische Raumschiffe verenden spektakulär in riesigen, glutrot-gelborangen Feuerbällen. Die farblichen Strukturen und Übergänge arbeitet der 507 vor allem auch dank seiner Ausdrucksstärke so gut heraus wie kein Plasma vor ihm, und selbst dem exorbitant teuren Pioneer PDP-5000EX gelingt es kaum, bezüglich der sauberen Umsetzung von Farbübergängen noch besser abzuschneiden. Vergleicht man hier mit dem ebenfalls exzellenten NEC PX-50XR5G, so bietet der 507 die intensiveren, dynamischeren Farben. Der NEC macht auch alles sehr gut, ist aber zurückhaltender abgestimmt und wirkt nicht so atmosphärisch dicht und direkt. Unschöne Ditheringeffekte tauchen weder beim NEC noch beim Pioneer auf. Hier merkt man übrigens einen sichtbaren Unterschied zwischen Plasma- und LCD-Technik: Geht es um die akkurate, präzise Umsetzung komplexer farblicher Strukturen, haben aufwändig konstruierte Plasmaschirme die Nase vorn. Falsch wäre es jedoch, zu globalisieren, dass jeder Plasma bauartbedingt einem LCD-TV bezüglich der Darstellung von Farbnuancen und Farbübergängen überlegen wäre. Es gibt durchaus sehr gelungene LCD-TVs, insbesondere von Samsung und Toshiba, die hier einen hohen Standard bieten und sehr viele Plasmas hinter sich lassen. Aber die Referenzgeräte von Pioneer und NEC bieten hier definitiv einen noch höheren Standard, den der visuell Anspruchsvolle auch schnell erkennen wird. Gerade bei Episode III lässt sich in dieser Hinsicht viel analysieren. Das beweist auch die eindrucksvolle Sequenz, in der sich Obi Wan und Anakin gegen Ende des Films ein erbittertes Gefecht liefern. Die Kulisse brodelnder, glühend heißer Vulkane gibt der PDP-507XD in einer Art und Weise wieder, die noch vor kurzer Zeit undenkbar gewesen wäre. Das völlig filterlose Erscheinen der Farben auf dem Bildschirm sorgt für einen sehr intensiven Bildeindruck, der Zuschauer fühlt sich so komplett ins Geschehen integriert. Auch lässt sich nachvollziehen, dass der 507 unabhängig von der Zuspielung (HDMI, Scart-RGB. S-Video oder Komponente) stets den identischen Farbeindruck vermittelt. Oftmals mussten wir leider feststellen, dass, obwohl dies eigentlich nicht vorkommen dürfte, sich die Farbintensität deutlich je nach gewähltem Eingang unterscheidet. 

b) Gladiator: Die Anfangssequenz fordert dem Bildwiedergabegerät viel ab. Dass viele Details sich in düsteren Bildteilen befinden, sorgt oft dafür, dass sie verborgen bleiben - die Kontrastqualitäten reichen nicht aus. Nach dem Test des NEC PX-50XR5G war hier allerdings eine neue, enorm hohe Benchmark entstanden, denn der 50-Zöller bot eine Differenzierung, die wir noch nie bei einem Flachbildschirm in dieser Güte sehen durften. Und man kann selbst von einem meisterlichen Flachbildschirm wie dem PDP-507XD nicht erwarten, dass die Maßstäbe überall nochmals weiter nach oben versetzt werden. Daher: Der 507 hält das brillante NEC-Niveau in dieser Anfangssequenz, kann dieses aber nicht nochmals toppen. Dies gelingt ihm in anderen Teilen des Films: Dort, wo es richtig schwarz wird beispielsweise. Der 507 zeigt dann sehr deutlich, dass der Schwarzwert dem des NEC überlegen ist. Auch die Szenen, die bei Tageslicht spielen, meistert der 507 besser. Hier profitiert er wieder von seiner dynamischen, mitreißenden Farbwiedergabe. Trotz aller gezeigten Intensität jedoch kippt die Farbdarstellung des PDP-507XD nie ins zu Kräftige bzw. Grelle. Die Farben wirken stets höchst authentisch und natürlich. 

c) Der Frosch mit der Maske: Nun - Edgar Wallace-Liebhaber werden sofort erahnen, dass bei diesem immer noch hochspannenden und einfach gelungenen Krimi die Farbwiedergabe keine enorm hohe Rolle spielt, schließlich ist die Jagd auf den Safe-knackenden Maskenfrosch in Schwarzweiß gedreht, was auch den spezifischen Reiz ausmacht. Aber dieser Film, der ordentlich restauriert wurde, fördert andere Talente des PDP-507XD ans Tageslicht: So die exzellenten, feinen Grauabstufungen und das sehr saubere Bild, das kaum rauscht und sehr viel Ruhe ausstrahlt. Auch kann sich das 50 Zoll-Modell wieder mit seinem überragenden Kontrast in Szene setzen, was gerade bei diesem Film sehr wichtig ist, da düster-graue Dämmerstimmung einen Großteil der Film-Zeit in Anspruch nimmt. Erstaunlich ist, wie viel Details der 507 generell beim Katz-und Maus-Spiel vom Frosch und Detektivinspektor Elk herausholt, auch feine Strukturen werden überraschend gut wiedergegeben. 

d) Die Bärenbrüder: Mit klaren, satten Farben, einer hohen Bildschärfe und einer absolut überzeugenden Bewegungswiedergabe kann der PDP-507XD bei diesem schönen Disney-Kinderabenteuer dienen, was wir in 1.080i zuspielten. Auch hier kann wieder das rauscharme Bild punkten, gerade bei modernen Animationsfilmen stört die Rauschneigung vieler Plasmas und LCDs das Filmvergnügen deutlich. Auch bei Kameraschwenks ruckelt das Bild nicht - Bewegungsunschärfen sind ebenfalls nicht wahrzunehmen, was für die korrekte Arbeit des internen De-Interlacers spricht. Das Downscaling von 1.080i auf die geringere native Panelauflösung gelang dem 507 hervorragend. 

Der PDP-507XD ist sehr gut für die Zuführung von richtigem HD-Material geeignet

e) Das Zusammenspiel mit dem Humax PR-HD1000: Hier haben wir viel mit dem Astra HD-Demokanal getestet. Zwar reißen die dort präsentierten Inhalte niemanden wirklich "vom Hocker", dafür jedoch ist die Bildqualität sehr gut geeignet, um zu überprüfen, wie leistungsfähig der Flachbildschirm ist. Für den PDP-507XD kann man erneut Höchstnoten vergeben. Dies zeigt sich beispielsweise beim Ski-Trailer, als ein begnadeter Skiläufer durch den Tiefschnee prescht. Dass viele Einzelheiten präsentiert werden, kann man selbstverständlich von einem Plasmaschirm wie dem 507 bei Zuspielung von solchem Material erwarten, das verdient kein Sonderlob - wohl aber die über alle Maßen saubere Darstellung, kein Flimmern und kein Versatz bei kleinen Einzelheiten stört die visuelle Harmonie. Dieser Trailer zeigt auch einen Fortschritt von der 6. zur 7. PDP-Generation von Pioneer deutlich auf: Die verbesserte Weiß-Wiedergabe. So gut bereits die 6G Modelle auch waren, gerade strahlend weißer Schnee wurde nicht perfekt wiedergegeben, das Ganze wirkte eher wie ein eierfarbenes Szenario. Der PDP-507XD schlägt hier interessanterweise auch den PDP-427 aus der identischen Generation, so ein strahlendes, dynamisches Weiß haben wir bislang noch gar nicht gesehen. Trotzdem wirken die anderen Farbanteile nicht zu kühl, das heißt, die klare Weiß-Wiedergabe wurde nicht durch eine insgesamt zu hohe Farbtemperatur erkauft. Wir haben bei diesen Beobachtungen die Farbtemperatur ganz normal auf "mittel" eingestellt. Wer sich mit der Güte echter HD-Bilder vertraut machen möchte, sollte sich auch die Sequenzen mit den schönen wilden Tieren in Steppe und Savanne vertraut machen, die auf Astra HD ausgestrahlt werden. Die Zeichnung der Tiere, ihre Gesichter und ihr Fell, werden hochpräzise dargestellt. Obwohl der PDP-507XD kein Full HD Gerät ist, begeistert das Ergebnis trotzdem auf der ganzen Linie. Bei normalem Betrachtungsabstand sieht man nahezu keinen Unterschied - und das ist nur die halbe Wahrheit, denn: Was nutzt die prinzipielle Fähigkeit zur vollen HD-Darstellung (erfordert ein Panel mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten Auflösung), wenn die Bildsignalverarbeitung (z.B. De-Interlacer) nicht mit der enormen Auflösung Schritt hält. Dann sieht man zwar bei Standbildern aus naher Sicht die Vorteile der feinsten Auflösung, sobald Bewegung ins Bild kommt, stören jedoch Pixelbildungen, Bildruckeln und Nachzieheffekte. Nur bei wenigen, dann aber extrem teuren Bildwiedergabegeräten sind diese Effekte praktisch nicht wahrzunehmen. Insgesamt ist das Zusammenspiel mit dem Humax ein wahres Vergnügen, sieht man von selten auftretenden Fehlern des Humax einmal ab. Auch bei SDTV-Sendern ist die Bildgüte hervorragend und besser als mit den internen Tunern, wobei dies natürlich auch mit den Rahmenbedingungen vor Ort zusammenhängt. Selbst die "Tagesschau" wird so zu einem eindrucksvollen visuellen Erlebnis, und erst vor kurzem gedrehte Fernsehfilme, die natürlich bezüglich ihrer Masterqualität ausgezeichnet sind, können mit überragender Bildschärfe und Detailtreue genossen werden.  

f) Der Vergleich mit dem Pioneer PDP-5000EX: Der Pioneer Full HD-Bildschirm kostet mit 8.299 € nahezu das Doppelte wie der PDP-507XD und hat zudem keinen TV-Tuner eingebaut. Hier drängt sich also die Frage auf, ob der ebenfalls 50 Zoll in der Diagonalen messende 5000er diesen Mehrpreis Wert ist. Unsere Antwort: Wie oft zu beobachten, ist es auch hier eine Frage der Sichtweise. Wer auf allerhöchste Bildgüte, die sich allerdings nur bei Zuspielung von entsprechendem Material genießen lässt, Wert legt, wird nach wie vor mit dem PDP-5000EX am glücklichsten. Seine Fähigkeit zur nahezu perfekten Wiedergabe auch noch so kleiner Einzelheiten ist unübertroffen. Auch bringt er im Vergleich zum 507 noch mehr Bildtiefe und Gesamtplastizität ins Bild. Die Unterschiede relativieren sich allerdings mit wachsendem Betrachtungsabstand, aus einer gewissen Distanz fällt nur noch auf, dass beide Pioneer-Plasmas einfach ein verdammt gutes Bild produzieren. Und: Wer z.B. 576er PAL-Material auf dem PDP-5000EX betrachtet, wird auch dann die Grenzen dieser Auflösung sehen, wenn hervorragend hochskaliert wird. Der 5000er stellt einfach so fein und ausdrucksstark dar, dass dann kleine Unreinheiten und Bildstörungen, die aufgrund ihres geringen Ausmaßes selbst bei einer Auflösung von 1.365 x 768 Bildpunkten praktisch nicht auffallen, doch ins Auge des Betrachters springen. Daher unsere Bilanz: Wer das allerbeste aktuell bei einem Plasmaschirm mögliche Bild bei HD-Auflösungen sehen möchte und keine Kosten scheut, greift zum PDP-5000EX, wer ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis fokussiert und zudem noch mit SDTV-Basismaterial umgeht, kauft sich den PDP-507XD. Eines hat Pioneer auf jeden Fall geschafft: Diese beiden Modelle sind die besten Flachbildschirme, die derzeit überhaupt auf dem Markt zu finden sind. Aufgrund des günstigen Kaufpreises verdient sich der PDP-507XD die Traumnote "hervorragend - perfekt" in der Bildwertung - so ein schönes, intensives, farbechtes und authentisches Bild findet sich in dieser Liga zum momentanen Zeitpunkt nicht. 

Klang

Akustisch stellt der PDP-507XD ebenfalls eine ausgesprochen positive Überraschung dar, denn die beiden Lautsprecher ermöglichen ein überraschend kräftiges Klangbild mit tadelloser Höhenwiedergabe. Stimmen sind stets klar verständlich. Die Raumwirkung ist für ein solches System enorm, so dass man den Fernsehfilm der Woche zu späterer Stunde ohne Reue über dieses Boxensystem genießen kann. Besonders hervorzuheben ist auch die absolut nicht selbstverständliche Pegelfestigkeit. Nicht nur, dass der PDP-507XD höhere Lautstärken problemlos erreicht, auch erstaunt die Gelassenheit, mit der diese dann wiedergegeben werden. Bilanzierend haben wir das klanglich beste Lautsprechersystem vor uns, das uns bislang in unseren Tests bei einem Flachbildschirm untergekommen ist. Dies wird mit der Note "ausgezeichnet - hervorragend" belohnt. 

Fazit

Der PDP-507XD ist auch unter preis-/leistungsbezogenen Gesichtspunkten eine hervorragende Wahl

Pioneer hat es geschafft - in allen Flachbildschirm-Disziplinen tragen die klavierlackschwarzen Edel-Plasmas des Hauses unser "Masterpiece": In der 42 Zoll-Liga der PDP-427XA, als visuell bester Flatscreen überhaupt der PDP-5000EX und in der 50 Zoll-Liga nun der PDP-507XD, der sich das Prädikat als bester 50-Zöller vom NEC PX-50XR5G zurückholt . Pioneer allerdings dürfte dieses Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen, denn der PDP-507XD ist so gut, dass er dem PDP-5000EX bedrohlich nahe kommt. Er lässt zwar noch einen Respektabstand, aber ob dieser dem geneigten Käufer beinahe die doppelte Geldsumme Wert ist, sollte jeder sorgfältig prüfen. Mit seiner erstklassigen Bildsignalverarbeitung, der brillanten Farb- und Detailwiedergabe sowie dem sehr guten Schwarzwert stellt der PDP-507XD ein Gesamtpaket dar, das an Stimmigkeit kaum zu überbieten ist, zumindest nach dem momentanen Stand der Dinge. Dass das 50 Zoll-Gerät auch akustisch auftrumpft, zudem sehr sauber verarbeitet und einfach zu bedienen ist, vervollständigt den Triumph. 

Der PDP-507XD stellt erneut Pioneers eindrucksvollen Vorsprung bei der Entwicklung hochklassiger Plasma-Bildschirme zur Schau

Masterpiece Kategorie Flachbildschirme 50 Zoll
Test 31. Oktober 2006
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Erstklassiger interner De-Interlacer und Scaler
+ Nahezu perfekte, brillante und intensive Farbwiedergabe
+ Sehr guter Schwarzwert
+ Sehr feine, flimmerfreie Detaillierung
+ Selbst über Komponente-Interlaced und Scart-RGB exzellentes Bild
+ Klarer, gefälliger Klang und gute Pegelfestigkeit
+ Sehr hochwertige Anmutung von Gerät und Fernbedienung
+ Einfache Bedienung

- Zweiter Komponenteneingang wäre sinnvoller als drei Scatbuchsen

Test: Carsten Rampacher
Datum: 31. Oktober 2006