EXKLUSIV-TEST: Pioneer Blu-ray-Player BDP-LX52 - Champion der oberen Mittelklasse

12.08.2009 (cr/phk)

Einleitung

Neu im Pioneer-Produktprogramm ist der Blu-ray-Player BDP-LX52 für 649 EUR. Beim Kauf eines BDP-LX52 ist aktuell im Rahmen einer Pioneer/20th Century Fox-Promotion zwei kostenlose Blu-rays im Preis inbegriffen (gilt nur bei Händlern, die an der Bundle-Aktion teilnehmen)  Die Ausstattung des "neuen Stars" ist hochwertig. In Verbindung mit einem der neuen Pioneer AV-Receiver SC-LX82, SC-LX72 oder VSX-LX52 kann der Anwender zudem die akustischen Vorteile von PQLS (Precision Quartz Locking System), nun in Multichannel, nutzen. Bislang war PQLS nur für Stereosignale verfügbar. Des Weiteren verfügt der BDP-LX52 im Gegensatz zum BDP-320 über selektierte Bauteile auf der Audioplatine, die für einen besonders detailreichen und natürlichen Klang sorgen. Ob Pioneers Neuzugang in der gehobenen Mittelklasse für einen Paukenschlag sorgt, steht im folgenden Testbericht.

Verarbeitung

Noble Optik

Elegante "Play" Taste

Beleuchtete Tasten - ein Erkennungsmerkmal des BDP-LX52

Die stabilen Gerätestandfüße sind typisch für den BDP-LX52

Saubere Verarbeitung und hochwertige Verschraubung

Fernbedienung

Lüfter

Pioneer-gewohnt strahlt der BDP-LX52 viel Hochwertigkeit aus. Hinter seiner Hochglanzfront verbirgt sich ein verwindungssteifes Aluminium-Frontpanel. Die gesamte Gerätefront ist sauber eingepasst, selbst schon bei unserem Pre-Production-Testsample. Die Frontblende wirkt sehr aufgeräumt und wird vom "Play"-Knopf dominiert. Optische Unterschiede zum BDP-320 finden sich in Form der nochmals besseren Gerätestandfüße und der beleuchteten Front-Tastatur am Gerät. Die Fernbedienung ist identisch mit der des BDP-320, weist allerdings eine etwas andere Oberflächenstruktur auf. Außerdem ist die Navigationseinheit silbern anstatt schwarz, was für einen besseren Kontrast beim Bedienprozess sorgt. Gefallen findet bei uns die sehr aufwändig mit Kupferschrauben befestigte Geräterückseite, die etwas High End-Flair in die obere Mittelklasse bringt. Das aufgeräumte Geräte-Innenleben hält ebenfalls eine Überraschung bereit - während wir ansonsten meist auf ein "nacktes" Laufwerk blicken, ist das Laufwerk des BPD-LX52 eigentlich nicht sichtbar, vielmehr ist eine komplette Metallhülle zwecks optimaler Geräuschdämpfung zu sehen. Die Verkabelung ist sehr übersichtlich, ebenso das Platinenlayout.

Innenleben

Lüfter

Abgeschirmtes Laufwerk

Netzteil-Platine

Anschlüsse

Der Pioneer BDP-LX52 bringt die üblichen Anschlüsse mit, die an modernen Blu-ray-Playern vertreten sind. Dazu gehört neben der HDMI-Buchse auch eine USB-Schnittstelle. Diese ist allerdings nur für die Verbindung mit externen Speichermedien zum Abspeichern von BD Live-Inhalten gedacht und verfügt nicht über weiter gehende Funktionalitäten. Der Ethernetanschluss ist für die Einbindung ins Heimnetzwerk gedacht. Auf diese Art und Weise nimmt der BDP-320 Kontakt zum Internet auf, damit der Anwender BD-Live-basierte Inhalte anschauen kann. An herkömmlichen Digitalausgängen findet sich nur die optische Variante, ein koaxialer Digitalausgang fehlt, was wir etwas schade finden. Des Weiteren vorhanden sind ein Komponentenausgang, ein FBAS-Videoausgang (keine S-Video-Buchse) und ein 2-Kanal-Cinch-Audioausgang. Ergänzt wird das Sortiment von einem RS232-Anschluss für die Integration in Mediensteuerungen (z.B. Crestron). Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse: Sehr gut. 

Menüs

Die Menüs sind mit denen des BDP-320 identisch. 

Die Fernbedienung liegt sehr gut in der Hand und punktet mit dem sehr guten Druckpunkt. Zudem sind die Tasten griffgünstig angeordnet. 

Funktionen des BDP-LX52:
- Das Gerätedisplay ist in drei Stufen dimmbar:
    *    Abdunkelung Display Stufe 1
    *    Abdunkelung Display Stufe 2
    *    Abschaltung Display und blauer Beleuchtung
- Direkt wählbar per Fernbedienung sind folgende Funktionen:
    *    Audio
    *    Subtitel (Untertitel)
    *    Angle (Kamerawinkel, so verschiedene Optionen vorhanden)
    *    Dimmer
    *    Audio Secondary (für Hinzumixen von Kommentarspuren)
    *    Video Secondary (Für Hinzumixen von Kommentarbildern)
    *    Video Select (Wahl des Video-Ausgangs)
    *    Play Mode:
            -    Zeitsuche - direkte Eingabe der gewünschten Zeitmarke
            -    Titelsuche
            -    Kapitelsuche
            -    A-B Wiederholung
            -    Wiederholung / Zufall
    *    Home Media Gallery
    *    Display - Anzeige von Timecode, Titel, Kapitel, Medium, Abgelaufene Zeit, Video Codec und Datenrate, Audio Codec und Datenrate, Auflösung, Bit-Tiefe, Kanalformat, 
    *    Output Resolution: Sehr hilfreich gelöst ist der Umstand, dass Pioneer die vorliegende Auflösung der Quelle anzeigt. Wählbar sind: Auto, Quelle direkt, 1080p, 1080i, 480p, 480i
- schnelle Navigation und Reaktionszeit

Nun wenden wir uns den Menüs zu:

Setup-Navigator
    1. Wahl der Sprache
    2. Wahl der Video- und Audioverbindung
        -Video: HDMI, Component Video, Video
        -Audio: HDMI, Digital Audio, Analog Audio
    3. HDMI High-Speed Übertragung Ein / Aus
    4. Test der Audio- und Video-Ausgabe
    5. Wahl des verwendeten Bildwiedergabegerätes einhergehend mit Preset

Anmerkung: Nach dem Ausführen des Setup-Navigators sind die wichtigsten Einstellarbeiten tatsächlich getätigt. 

Menü zum Videoausgang

Video-Ausgang
    -    TV Bildschirmformat: 16:9 / 4:3
    -    4:3 Video-Ausgabe: Vollbild / Normal
    -    DVD 16:9 Video-Ausgabe: Letterbox / Vollbild
    -    NTSC auf PAL-TV: Ein / Aus

Menü für Einstellungen rund um die Audioausgang

Audio-Ausgang
    -    Dolby Digital-Ausgabe: Dolby Digital 1 / Dolby Digital 2 / Dolby Digital -> PCM
    -    DTS-Ausgabe: DTS 1 / DTS 2 / DTS -> PCM
    -    AAC-Ausgabe: AAC / AAC -> PCM
    -    DTS-Downmix; Stereo / Lt/Rt

Verfügt man über einen Pioneer AV-Receiver oder AV-Verstärker mit PQLS Multichannel, kann dieses im Menü des BDP-LX52 aktiviert werden

HDMI Farbraum-Einstelloptionen

HDMI
    -    HDMI HIgh-Speed Übertragung: Ein / Aus
    -    HDMI Farbraum: Automatisch / YCbCr 4:4:4 / YCbCr 4:2:2 / RGB (16-235) / RGB (0-255)
    -    HDMI Audio-Ausgabe: Automatisch / PCM / Aus
    -    KURO Link: Ein / Aus
    -    TV-Gerät einschalten: Ein / Aus
    -    TV-Gerät ausschalten: Ein / Aus
    -    PQLS: Automatisch / Aus

Anmerkung: Kuro Link dient zum Steuern einer gesamten, mittels HDMI verkabelten Pioneer AV-Anlage mit nur einer Fernbedienung. PQLS steht für "Precision Quartz Lock System". Dieses sorgt in Verbindung mit einem Pioneer AV-Receiver, der ebenfalls mit PQLS ausgestattet ist, für eine hochpräzise, reine und klare Signalreproduktion NEU auch im Surroundbetrieb. PQLS Multichannel arbeitet mit einem Master Clock-Signal, welches ein nahezu perfektes Timing im Datenfluss bereitstellt und somit den Jitter (Zeitlauffehler im Audiosignal) weitgehend eliminiert. 

Netzwerk
    -    IP-Adresse
            * IP-Adresse automatisch beziehen: Ein / Aus
                Wenn Aus: IP-Adresse, Subnetz Maske und Gateway manuell zu vergeben
            * DNS Server automatisch: Ein / Aus
                Wenn Aus: DNS Server (primär) und DNS Server (sekundär) manuell zu vergeben

Anmerkung: Der BDP-LX52 benötigt eine Netzwerkverbindung, damit der Anwender BD Live-Inhalte nutzen kann. In unseren Testreihen (Test-BD: Transformers) funktionierte BD-Live (kabelbasierte Einbindung in Netzwerk, direktes Netzwerkkabel vom Router zum Player) ohne Schwierigkeiten. Der Download gewünschter Inhalte ging relativ schnell vonstatten. 

Sprache
    -    Menü-Sprache
    -    Dialog-Sprache
    -    Untertitel
    -    BDMV/DVD-Video Menü-Sprache
    -    UNtertitel-Anzeige

Menü "Wiedergabe"

Wiedergabe
    -    Standbild: Halbbild / Vollbild / Automatisch
    -    Einblendungen: Ein / Aus
    -    DivX VOD: DivX Registrierung (Gerätecode)
    -    Hybriddisc-Wiedergabe: BD / DVD / CD
    -    BDMV / BDAV Priorität: BDMV / BDAV

Datei-Manager
    -    Individuelle Daten löschen
    -    Anwendungsdaten löschen
    -    Speicher Formatieren

 Jugendfreigabe
    -    Passwort eingeben
    -    DVD-Video Jugendfreigabe
    -    BDMV Jugendreigabe
    -    Landescode

Menü "Optionen"

Optionen
    -    Ausgänge
            *    Video: fixiert bei unserem Firmwarestand
            *    Audio: HDMI / Digital Audio / Analog Audio
    -    On-Screen-Display: Ein / Aus
    -    Bildschirmschoner: Ein / Aus
    -    Automatosches Abschalten: Ein / Aus
    -    Firmware Update              

Video-EQ      

Nach Drücken der "Video Adjust"-Taste auf der Fernbedienung erscheinen (nur bei eingelegter Disc) die folgenden Optionen: 

  1. Verschiedene vorprogrammierte Bildfelder für: Pioneer Plasma TV, Pioneer LCD TV, Pioneer Projektor, Plasma TV, LCD-TV, Profi-Monitor (Studiomonitor), Projektor. Bei unseren Tests in Verbindung mit dem Pioneer D-ILA Kuro Beamer KRF-9000FD harmonierte das Bildfeld "Pioneer Projektor" hervorragend mit dem Beamer. Hervorragend für die Preisklasse sind die vielen Bildprogramme, die bereits fix und fertig vorprogrammiert sind.

  2. Speicher 1,2,3 für eigene Justagen - hervorragend.

Parameter im Video-EQ zur eigenen Justage:

  1. Progressive Motion zur Einstellung der Bewegungsschärfe (zwischen Bewegung/Standbild zu justieren)

  2. Pure Cinema: 

  3. YNR (Verringerung von Helligkeitsrauschen), schaltbar in 8 Stufen

  4. CNR (Verminderung von Farbrauschen), schaltbar in 8 Stufen

  5. Flächenrauschen: in 8 Schritten kann das Flächenrauschen reduziert werden

  6. Kantenrauschen: in 8 Schritten kann das Kantenrauschen reduziert werden

  7. Detailschärfe -5 bis +5, wirkungsvolle, ausreichend gestufte Regelung zum Schärfen hochfrequenter Bilddetails. 

  8. Kontrast -5 bis +5, könnte feinfühliger sein.

  9. Helligkeit: -5 bis +5, etwas zu grobe Rasterung

  10. Schwarzpegel 0/7,5 IRE

  11. Gamma-Korrektur: -4 bis +4, nicht allzu viele Regelschritte, aber trotzdem gute Anpassungsmöglichkeit der Gammakurve.

  12. Farbton, Grün/Rot-Balance in 8 Steps einstellbar

  13. Farbsättigung: In 8 Steps einstellbar. 

Anmerkungen: Parameter 1,2,3,4,5,6, 11 nicht beim Abspielen einer Blu-ray - nur für DVD-Betrieb verfügbar. Alle Parameter stehen bis auf die Schwarzpegeleinstellung auch beim Anschluss mittels HDMI zur Verfügung). 

Kuro Link Videooptimierung für den Betrieb zusammen mit einem Pioneer Plasma TV ab der 4. Generation

Möchte man diese Funktion verwenden, so ist Kuro Link zu aktivieren. Dann findet ein automatischer Abgleich der Bildparameter zwischen Player und Display statt. Farbraum, Bildhelligkeit, Kontrast und Bildschärfe werden im Interesse eines plastischen, farbechten Bildes aneinander angepasst. 

Fazit Konfiguration, Setup und Bedienung

Gut ablesbares Display

Navigationseinheit auf der Fernbedienung im Detail

Der BDP-LX52 lässt sich ebenso wie der BDP-320 einfach handhaben und stellt nach kurzer Eingewöhnung auch unerfahrene Anwender nicht vor große Probleme. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist aber leider nicht beleuchtet. Die BD-Live-Funktion arbeitet ohne Schwierigkeiten. Der umfangreiche Video-EQ und die Vielzahl vorprogrammierter Bildfelder sind beispielhaft für die Preisklasse.

Laufwerk, Ladezeiten und Betriebsgeräusche

Das Laufwerk des BDP-LX52 lädt schneller als das des BDP-320

Sehr positiv ist, dass der BPD-LX52 nicht einmal in unseren Testreihen abgestürzt ist. Die Geschwindigkeit des sehr leise laufenden Laufwerks beim Einlesen ist spürbar höher als beim BDP-320. Zudem erfreut die enorm niedrige Geräuschkulisse - das Laufwerk ist sogar während des Einlesevorgangs kaum zu hören. Der eingebaute Lüfter ist zwar permanent in Betrieb, läuft aber ausgesprochen leise und gleichmäßig. Mit der Shrek 1-DVD gab es, wie bei vielen BD-Playern, Kompatibilitätsprobleme, die Disc wurde nicht abgespielt. 

Hier unsere Ergebnisse:

  • Booten: 24 Sekunden

  • BD Casino Royale: 35 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 32 Sekunden

Die Konkurrenten:

Pioneer BDP-320

  • Booten: 32 Sekunden

  • BD Casino Royale: 42 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 46 Sekunden

Samsung BD-P1600

  • Booten: 18 Sekunden

  • BD Casino Royale: 17 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik: 26 Sekunden

Panasonic DMP-BD60

  • Booten: 11 Sekunden (mit Schnellstart), 28 Sekunden (ohne Schnellstart)

  • BD Casino Royale: 36 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik: 51 Sekunden

Pioneer BDP-51FD

  • Booten: 18 Sekunden

  • BD Casino Royale: 55 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik: 48 Sekunden

LG BD370

  • Booten: 12 Sekunden (Schnellstartlaufwerk)

  • BD Casino Royale: 19 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik: 30 Sekunden

Abspielbare Disc-Formate: BDMV, DVD-Video, DVD-R/RW, BD-R/RE, CD, CD-R, AVCHD, MP3,DivX, WMA

Layerwechsel im DVD-Betrieb, getestet bei "Top Gun" Code 2, Wechsel von Kapitel 18 auf 19:

Auf einen geschliffen, das heißt unmerklich ablaufenden Layerwechsel hat man offensichtlich keinen Wert gelegt - das Bild bleibt knapp 3 Sekunden stehen, der Ton setzt aus. Hier müssen wir Punkte abziehen, denn auch ein BD-Spieler sollte in seiner Funktion als DVD-Player-Ersatz einen guten Layerwechsel realisieren können. 

Fazit: 

Das Laufwerk ist betriebssicher und leise und mittlerweile auch deutlich flotter geworden. Die Anzahl der abspielbaren Formate ist tadellos. Gesamtnote: Sehr gut.  

Testequipment
Bild

Hier haben wir die Unterschiede zwischen BDP-LX52 sowie Pioneer BDP-51FD/Pioneer BDP-320 herausgearbeitet.

1. Testsequenz - Blu-ray, Batman - The Dark Knight, Eröffnungsszene:

  • Der BDP-LX52 realisiert ein nochmals schärferes Bild (Kieselsteine auf dem Gebäudedach, Struktur der Tresortür, Frisur des Bank-Filialleiters)

  • Das Bild wirkt enorm tief (Gangster seilen sich in schwindelerregender Höhe über die Straße, Blick auf das Häusermeer von Gotham City zu Beginn)

  • Der BDP-LX52 bietet noch mehr Dynamik bei kleinen Kontrastdifferenzen. Als der Filialleiter mit der Rauchgranate im Mund verzweifelt auf dem Boden liegt, ist die Stoffstruktur des dunklen Anzugs exzellent zu erkennen.

2. Testsequenz - Blu-ray, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, Eröffnungssequenz:

 

  • Kameraansicht von oben, Indiana Jones wird aus dem Kofferraum der Armeelimousine geholt: Der Boden ist fein strukturiert sichtbar, ebenso die schmutzige Frontscheibe. Hier beweist der BDP-LX52, dass er visuell schon an die Tür zur Oberklasse anklopft.

  • Das Gesicht von Indiana Jones erscheint noch etwas plastischer, die Hautstruktur wird nochmals präziser und schärfer wiedergegeben.

  • Sehr gut zu sehen beim Öffnen der Hangartür: Der BDP-LX52 erzielt eine exzellente Tiefenwirkung mit noch feinerer Abstufung der visuellen Ebenen.

3. Testsequenz - Blu-ray, James Bond 007 - Casino Royale, 2. Kapitel, Szene auf Madagaskar:

  • Direkt zu Beginn der Szene, bei der langsamen, kurzen Kamerafahrt über die Kampfarena, sticht die enorme Bildruhe des BDP-LX52 hervor. Was die 24p Stabilität angeht, bietet allerdings schon der BDP-320 ein so gutes Niveau, vom dem sich der BDP-LX52 nicht absetzen kann. Beide neuen Geräte distanzieren den BDP-51FD leicht.

  • Sehr schön fällt auch bei Casino Royale der kleine visuelle Vorsprung auf, den sich der BDP-LX52 bei der Darstellung kleiner Kontrastdifferenzen erarbeitet - nicht nur in dunklen, sondern auch in hellen Bildteilen. Auch, als die Sonne direkt auf den Boden brennt, ist die Struktur des Bodens mit kleinen Steinen und feinem Sand noch besser zu erkennen

  • Die neutrale Farbwiedergabe, Kennzeichen aller uns bekannten Pioneer BD-Player, ist auch dem BDP-LX52 eigen. Noch minimal besser ist die etwas sattere Darstellung von Grüntönen.

  • Als 007 am verkohlten Holzbalken lehnt, beigeistert die präzise Modellierung der Holzstruktur und die exakte Wiedergabe des Dreitagebartes des Hauptakteurs.

4. Testsequenz - DVD, Star Wars Episode II, Upconversion auf 1080p, Kampf Yoda vs. Count Dooku, Count Dookus Landeanflug zum Treffen mit dem Imperator:

  • Bei der Upconversion zeigt der BDP-LX52 seine Stärke: Er modelliert Bewegungen noch flüssiger heraus als seine beiden "Geschwister" und bietet ein insgesamt noch stabileres Bild

  • Der BDP-LX52 beeindruckt mit seiner enormen Gesamtbildschärfe, aber auch mit hoher Detailtreue (Pfeiler hinter Yoda wird sehr genau wiedergegeben)

  • Als Count Dooku den Landeanflug auf Coruscant zum Treffen mit dem späteren Imperator vornimmt, fallen wiederum die flüssigen, natürlichen Bewegungsabläufe nahezu ohne Unschärfen auf. Das Panorama von Coruscant wird detailgewaltig wiedergegeben, auch kleine Einzelheiten stehen stabil.

  • Der BDP-LX52 produziert praktisch kein Scalingrauschen und keine Treppenstufen, die Folge eines unzureichenden De-Interlacings sind. Schon BDP-320 und BDP-51FD erzielen hier Top-Werte, der BDP-LX52 ist aber nochmals eine Idee besser.

5. Testsequenz - DVD, Star Wars, Episode III, Upconversion auf 1080p, Eröffnungssequenz, Raumschlacht oberhalb von Coruscant:

  • Auch in der Episode 3 kann der LX-52 seine volle Stärke zeigen, die Schrift läuft unschlagbar stabil nach hinten ab. Eine solche ruhige Laufschrift nach hinten ab haben wir bislang selbst bei exzellenten Komponenten kaum gesehen.  Weder Kantenflimmern noch Rauschen und Wellenbildung treten hier auf, die Buchstaben sind sehr präzise und gleichmäßig bis in die Ränder durchzeichnet.

  • Der Sternzerstörer bleibt bis ins Detail ruhig und scharf, kleine Kontrastdifferenzen werden sehr akkurat dargestellt.

  • Beim Kameraschwenk/Abknicken der Jäger über Coruscant erkennt man deutlich, wie der BDP LX-52 in der Lage ist Bildtiefe und Plastizität herauszuarbeiten.

  • Bei schnellen Bewegungen der Raumgleiter im Catfight sind keinerlei Kantenflimmern oder Scalingrauschen zu erkennen, dies beobachten wir hier oft bei anderen Playern, auch manchen Geräten der oberen Mittelklasse

6. Testsequenz - DVD, AVEC Professional Test DVD, Upconversion von 576i Videomaterial auf 1080p:

  • Laufschrift vor verschieden farbigem Hintergrund in verschiedenen Geschwindigkeiten: Mit sehr sauberer Farbtrennung werden die verschiedenen Hintergründe fast rauschfrei dargestellt. Die Schriften laufen scharf und gleichmäßig durchs Bild.

  • Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Pendelspitze ist beinahe frei von Treppenstufen. Das Innere des Pendels wird differenziert wiedergegeben, die Farben "bluten" beinahe nicht aus. Das Pendel beeindruckt bei jeder Geschwindigkeit mit präzisem sowie gleichmäßigen Lauf ohne störendes Ruckeln.

  • Stadtbild von Esslingen: Hier liefert der BDP-LX52 eine großartige Leistung ab. Er bietet eine scharfe Wiedergabe der Dachziegel ohne störendes Flimmern, gleichzeitig erscheinen der Bildlauf ruhig und die Bildtiefe hoch. Die Herausarbeitung der Rasenflächen gelingt dem 52er meisterlich, er stellt die Oberfläche enorm exakt und facettenreich dar.

  • Als das Bild kurz stehen bleibt und man einen Blick auf die Maserung des Holzgeländers der Stadtmauer-Brüstung werfen kann, ist diese sehr fein und praktisch rauschfrei zu erkennen.

Konkurrenzvergleich

Der BDP-LX52 bietet eine Top-Performance

Mit dem BDP-LX52 hat Pioneer einen erstklassigen BD-Spieler gebaut, der den deutlichen Mehrpreis gegenüber dem Pioneer BDP-320 durch seine sichtbar besseren Leistungen als DVD-Player-Ersatz rechtfertigt. Wer beinahe ausschließlich Blu-rays schaut, wird schon mit dem BDP-320 sehr zufrieden sein. Den Mehrpreis zum BDP-LX52 investiert der Blu-ray-Fan lieber in Discs als in den Player. Nur dann, wenn man ein sehr hochwertige Bildwiedergabegerät der Oberklasse (Beamer oder Panel ab 50 Zoll) einsetzt, sind kleine Pluspunkte des BDP-LX52 in Bezug auf die BD-Darstellung auszumachen. Er erzielt etwas mehr Kontrastdynamik im Detail und eine höhere Bildtiefe (letzte zeigt sich z.B. zu Beginn von Batman - the Dark Knight beim Heranzoomen der Wolkenkratzer aus der Skyline von Gotham City). Das stabilere De-Interlacing und das noch detailgetreuere Upscaling, das der BDP-LX52 bereit hält, lässt sich schon auf einem guten Mittelklasse 42-Zoll-TV wie dem Philips 42PFL9703D nachvollziehen. Bezüglich der überragenden Upconversion von DVD-Signalen auf 1080p lässt der BDP-LX52 den älteren Pioneer BDP-LX71 sichtbar hinter sich. Selbst der Blu-ray Transport Denon DVD-2500BT muss sich hinter dem BDP-LX52 einordnen. So viel Tiefenschärfe und Bildstabilität haben wir bislang in dieser Preisliga noch nicht gesehen. Der ältere Samsung BD-P2500 bietet dank HQV-Chip eine saubere Upconversion - die Farbtreue und Bewegungsstabilität und die erstklassige Kontrastdynamik des BDP-LX52 kann er aber nicht erreichen und muss sich mit deutlichem Abstand geschlagen geben. 

Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Klang
  • HDMI, Casino Royale, LPCM 5.1: Sehr klar und facettenreich, mit enormer Brillanz, gibt der BDP-LX52 die 5.1 LPCM Tonspur wieder. Die Sequenz auf Madagaskar wirkt auch durch die entschlossene, aber gleichzeitig sehr präzise und fundierte Basswiedergabe zu einem Erlebnis. In Verbindung mit unserem leistungsstarken Sony 7.1 AV-Receiver STR-DA6400ES wird ein geschlossener, detailreicher und mitreißender Sound geboten, mit schon beinahe brachialer Effektwiedergabe und sehr hoher Räumlichkeit. Um all dies erleben zu können, reicht sogar das enorm preiswerte, aber herausragende Teufel 5.1 Säulen-System LT5, das mittlerweile mit 4 großen Säulen, Center und kraftvollem aktiven Subwoofer bereits für 1.995 EUR (200 EUR im Preis gesenkt) erhältlich ist, schon aus. Wer noch mehr Feindynamik und Klarheit möchte, greift dann zum 7.1-THX Ultra 2-Set Teufel System 9 und erlebt dann, dass es kaum ein anderen BD-Spieler in der Preisliga bis 1.000 EUR gibt, der bei der Signalausgabe über HDMI so viele Details mit so massiver Effektwiedergabe zu verbinden weiß. 

  • HDMI, Tiesto, Elements of Life World Tour, Copenhagen, DTS-HD Master Audio: Die kraftvolle, sehr sauber strukturierte Basswiedergabe mit nahezu perfektem Timing selbst ohne Jitter-eliminierende Hilfsfunktionen begeistert. Der Kickbass und der darunter gelegte weitere Bass, der bei "Traffic" für Nachdruck sorgt, werden auszeichnet erfasst. Das tosende Publikum wird vom BDP-LX52 sehr akkurat berücksichtigt. Die temperamentvolle, neutrale Spielweise des STR-DA6400ES passt hervorragend zum ebenfalls lebendigen, authentischen Pioneer. Bei "Back in my Head" sind die identischen Tugenden herauszuhören: Kraft, Präzision und Schnelligkeit beweisen, dass die Pioneer BD-Player die Tonausgabe über HDMI besonders gut beherrscht.

  • HDMI, Batman - the Dark Knight, Dolby TrueHD englisch: Mit Wucht kommt der Bass ins Spiel - diesen bedrohlichen Unterton, auf den kurz darauf das Heraussprengen der Glasscheibe folgt, gibt der BDP-LX52 mit straffer und kraftvoller Charakteristik zum STR-DA6400ES weiter. Die sehr genaue Stimmwiedergabe und die hervorragende Loslösung des Klangs von den Lautsprechern sind weitere positive Aspekte, die für eine erstklassige Bewertung des BDP-LX52 sorgen.  Er zeigt auch genau den Unterschied bezüglich des Dynamikumfangs beim Vergleich der Tonspuren deutsch (normales Dolby Digital) und englisch (Dolby TrueHD) auf. Als die Gangster später die Bank stürmen, ist das Geschrei der verängstigen Kunden und Angestellten mit exakter Ortung zu vernehmen. Die Pumpgun-Schüsse des zu allem entschlossenen Filialleiters durchdringen mit Präzision den gesamten Hörraum. 

  • CD analog, Antonin Dvorak, "Aus der Neuen Welt": Die enorm hochwertige analoge Signalausgabe gehört zu den weiteren "Benefits", die der BDP-LX52 bietet. Hier lässt er dem "kleinen Bruder" BDP-320 keine Chance, er bietet eine klarer definierte Bühne, einen detailreicheren Hochtonbereich und einen strafferen Bass.

  • CD analog, Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9: Auch bei der Beethoven-Symphonie gefallen die souveräne Handhabung von Dynamikunterschieden aller Art und die sehr lebendige, aber gleichzeitig harmonische Gesamt-Charakteristik. Die Nuancen bei der Darstellung der Streicher werden plastisch herausgearbeitet, die Bühne hat eine glaubwürdige Tiefe und eine authentische Breite. Der Spannungsbogen bis zum Einsatz des gesamten Orchesters kommt akustisch sehr realistisch heraus und berücksichtigt kleine instrumentale Charakteristika sehr gut. 

Fazit: Der BDP-LX52 legt einen sehr starken Auftritt aufs AREA DVD Testparkett und lässt gerade bei der analogen Signalausgabe den BDP-320 klar hinter sich. Mit seinem facettenreichen und dynamischen Spiel auch bei der digitalen HDMI-Signalausgabe empfiehlt er sich auch für den anspruchsvollen Audio-Liebhaber. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Fazit 

Enorm leistungsstark - der BDP-LX52

Mit dem BDP-LX52 ist Pioneer erneut ein überdurchschnittlich leistungsstarker Blu-ray-Player gelungen, der aktuell in der Liga bis 1.000 EUR die Maßstäbe setzt. Dies verdankt er nicht nur dem stabilen, kontrastreichen und farblich neutralen Blu-ray-Bild, sondern vor allem der erstklassige Upconversion von DVDs mit Film- und Videomaterial auf 1080p. Hier kann er sich souverän an die Klassenspitze setzen und trumpft mit exzellentem Scaling ohne erkennbares Rauschen sowie mit höchst akkuratem De-Interlacing auf. Klanglich setzt der Player sein eifriges Punktesammeln fort und begeistert mit facettenreicher HDMI-Signalausgabe und dynamischem, klaren Sound bei analoger Herausführung des Audiosignals. Im Vergleich zu anderen Pioneer BD-Spielern ist das Laufwerk nun flotter geworden, die Zuverlässigkeit und das niedrige Betriebsgeräusch sind geblieben. Die hochwertige Verarbeitung und die einfache Bedienung sorgen für eine gekonnte Abrundung des erstklassigen Testergebnisses. Pioneer sollte allerdings überlegen, ob es nicht sinnvoll für manche Anwender wäre, die noch einen alten, hochwertigen AV-Receiver oder -Verstärker nutzen, nicht nur eine digitale Decodierung von Dolby TrueHD- und DTS HD Master Audio-Signalen auf PCM anzubieten, sondern auch eine geräteinterne D/A-Wandlung mit Signalausgabe über einen analogen 7.1-Ausgang. Zudem sollte der Layerwechsel optimiert werden. 

Der Pioneer BDP-LX52 besticht mit makelloser audiovisueller Performance und stellt in der Liga bis 1.000 EUR aktuell die Messlatte dar

Blu-ray-Player obere Mittelklasse bis 1.000 EUR
Test 12. August 2009
Absolute Einordnung des BDP-LX52 preisklassenübergreifend

Der Pioneer BDP-LX52 hebt sich sehr deutlich von Playern günstigerer Preisklassen ab. Er bietet eine Bild- und Tonqualität, die die Verwendung des Gerätes mit hochwertigen Displays auch über 50 Zoll und mit sehr guten Mittelklasse Full-HD-Beamern gewährleistet. Nur Besitzer von sehr luxuriösen AV-Ketten sollten nochmals mehr Geld in die Hand nehmen - die 24p Ausgabe und die Dynamik des HDMI-Tons liegt beim zugegebenermaßen auch sehr viel teureren Pioneer BDP-LX91 nochmals höher. Allerdings muss die verwendete Kette auch ein enorm hohes Niveau vorweisen, um diese zusätzlichen Benefits des BDP-LX91 tatsächlich herausstellen zu können. 

Pro und Contra

+ Erstklassiges Bild bei der Blu-ray-Wiedergabe
+ Überragende Upconversion von DVDs auf 1080p
+ Exzellente akustische Eigenschaften
+ Zuverlässiges Laufwerk
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Wirksamer Video-EQ
+ Einfache Bedienung

- Layerwechsel ist zu verbessern 

Technische Daten: www.pioneer.de

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Datum: 12. August 2009