TEST: Sony BDP-S780 - 3D Blu-ray Disc-Player mit integriertem WiFi und 2D-3D Wandlung

30.11.2011 (phk/sw)

Einführung

Für 229 EUR UVP bietet Sony den BDP-S780 3D Blu-ray Disc & DVD-Player an. Abgesehen von der Wiedergabe hochauflösender und nativer 3D-Inhalte von Blu-ray konvertiert der BDP-S780 die alten DVDs auf 1080p hoch und spielt CDs sowie SACDs ab. Außerdem wandelt der Sony 2D-Inhalte in 3D, drei verschiedene Intensitätsstufen stehen zur Auswahl. Obligatorisch werden Mediendateien von einem USB-Medium wiedergegeben und der Sony greift über das Internet auf Bravia Internet Video und das Sony Entertainment Network zu. Für die notwendige Netzwerkverbindung steht eine Ethernet-Schnittstelle oder aber das integrierte WLAN-Modul mit WPS-Funktion zur Verfügung. Zudem kann der Sony Player mit einem Smartphone gesteuert werden, bietet einen einfachen Web-Browser und, unter Anschluss eines externen Mikrofons, Skype-Telefonie.

Verarbeitung

Sony BDP-S780

Disc-Lade

Rückseite

Verarbeitung

Solide Passungen

Display

Power-Button

Stationäre Bedienelemente

Gerät im geöffneten Zustand

Stromzufuhr

Laufwerk

Passiver Kühlkörper

Fernbedienung

Der Sony BDP-S780 bietet eine gute und solide Verarbeitungsqualität rundum. Der Gehäusemantel sowie die Frontblende sind komplett in Kunststoff gehalten, die Passungen sind gut und es finden sich keine scharfen Grate oder überstehende Kanten. Das Hochglanz-Finish verleiht dem Player einen schlichten, aber modernen Look, die Disc-Lade, vorne links integriert, hat einen soliden Lauf und fährt ohne unsaubere Laufgeräusche aus. Das Display ist lediglich einzeilig und nicht sehr groß, kann aber selbst bei etwas höherem Lichteinfall noch problemlos ablesen. Die stationären Bedienelemente dienen lediglich dem Disc-Auswurf, Play und Stop, natürlich ist auch ein Power-Button vorhanden. In mattem schwarz heben sie sich nur minimal vom Hochglanz-Finish ab, verfügen aber über einen sehr guten, ansprechenden Druckpunkt. Die Anschlüsse sind sauber integriert und sitzen sehr fest, der USB-Slot vorne liegt aber ein wenig tief im Gehäuse. Die Fernbedienung liegt haptisch gut in der Hand, bietet solides Layout mit mittigem Navigationskreuz und gut platzierten Wiedergabetasten, auch der Druckpunkt ist gut. Wichtige Tasten sind fluoreszierend.

Anschlüsse

Rückseite gesamt

Anschlüsse

USB vorne

  • HDMI-Ausgang
    Komponenten-Video-Ausgang
    FBAS
    Stereo Cinch Audio
    Digitaler koaxialer Audio-Ausgang
    Digitaler optischer Audio-Ausgang
    USB-Eingang 2x
    Ethernet-Slot

Der BDP-S780 bietet mit einem HDMI-, Komponenten-Video-Ausgang und den zwei digitalen Audio-Ausgängen eine praxisgerechte Anschlussbestückung. Für die Medienwiedergabe steht an Vorder- und Rückseite jeweils ein USB-Anschluss zur Verfügung. Ein WLAN-Modul ist im Gerät integriert, wer lieber kabelgebunden ins Netzwerk einbinden möchte, nutzt den Ethernet-Slot.

Menüs, Setup und Konfiguration

XMB-Menü

Video-Einstellungen

24p-Ausgabe

Bei aktiver Einstellung gibt der Player PCM aus

Dynamik-Begrenzung

Musik-Einstellungen

Helligkeits-Einstellung des Geräte-Displays

Schnellkonfiguration

Auswählen, wie das Bildwiedergabegerät angeschlossen wird

Der Sony BDP-S780 verfügt erwartungsgemäß über das bewährte XMB-Menü. Der baumartige Aufbau der Xcross-Media-Bar ist selbst von einem Neuling schnell durchschaut und intuitiv erlernt. Die grundlegende Konfiguration wird über den ersten horizontalen Punkt "Einrichtung" erledigt. Hier finden sich die Video- und Toneinstellungen, die präferierten Settings für die Blu-ray und DVD-Wiedergabe sowie System- und Netzwerkeinstellungen. Der unterste Punkt "Schnellkonfiguration" startet einen Einrichtungs-Assistenten, mit dem Sprache, Anschluss des Wiedergabe-Gerätes und die Netzwerkeinstellungen festgelegt werden. Außerdem kann die Schnellstartfunktion aktiviert werden, die für kürzere Boot-Zeiten des Gerätes sorgt, allerdings wird der Standby-Stromverbrauch dadurch leicht erhöht. Auch ein Software-Update kann unter "Einrichtung" durchgeführt werden, obligatorisch muss eine Netzwerkverbindung stehen, die kabelgebunden oder drahtlos eingerichtet werden kann. In den Video-Einstellungen kann für die 3D-Wiedergabe die Bildschirmgröße eingestellt werden, das Bildformat festgelegt und der Wandlungsmodus von DVD-Film- bzw. Videomaterial eingestellt werden, der Auto-Modus verrichtet hier aber bereits gute Dienste. Unter Video-Ausgangsformat kann wie in der Schnelleinrichtung die Anschlusswahl und die Ausgabe-Auflösung eingestellt werden, außerdem kann die 24p-Wiedergabe sowie die Deep Color-Ausgabe aktiviert werden. In den Audio-Einstellungen wird der Audiosignal-Ausgabetyp bei HDMI, dekodiert oder Bitstream, festgelegt und der DSD-Ausgangsmodus kann aktiviert werden. Zudem ist hier die BD Audio-Mix-Einstellung zu finden, wer die verlustfrei komprimierten Tonformate via Bitstream ausgeben möchte, muss diese deaktivieren. Sonstige Konfigurationsmöglichkeiten umfassen die Wiedergabe-Einstellungen bei Blu-ray/DVD und BD-Live, Kindersicherungs-Einstellungen sowie die Systemeinstellungen wie Menüsprache, Schnellstart, automatisches Standby, HDMI-Steuerung, etc.

Laufwerk und Einlesezeiten

  • Booten: 26 Sekunden bis zur Anzeige des Home-Screens bei aktiver Netzwerkverbindung, mit Schnellstartmodus ist der Sony bereits nach knapp 3 Sekunden betriebsbereit
  • Layerwechsel, DVD, Top Gun Kapitel 18 auf Kapitel 19: Kein tadelloser Layerwechsel, Bild und Ton bleiben für knapp 1 Sekunde stehen

Ladezeiten:

  • BD, Fluch der Karibik: 20 Sekunden
  • BD, Casisno Royale: 20 Sekunden
  • BD, Indiana Jones IV: 22 Sekunden
  • DVD, Star Wars Episode III: 15 Sekunden
  • DVD, Sahara: 15 Sekunden

Der BDP-S780 weist keine überdurchschnittlichen, aber doch sehr schnellen und vor allem konstante Einlesezeiten auf. Um die 20 Sekunden bei Blu-ray Discs und 15 bei DVDs ist schon ein sehr gutes Niveau. Die Boot-Zeit hingegen ist mit knapp unter einer halben Minute schon recht lang, allerdings kann hier mit dem Schnellstartmodus nachgeholfen werden. Zwar wird der Standby-Stromverbrauch leicht erhöht, dafür ist der Player nahezu sofort betriebsbereit. Das Betriebsgeräusch des Sonys ist nicht sonderlich hoch, ab und zu sorgt das Laufwerk allerdings für einen höheren Geräuschpegel, wenn auch nur über einen sehr kurzen Zeitraum.

Multimedia

Netzwerk-Setup

Status

Bevor ein Großteil der multimedialen Features des Sonys genutzt werden kann, sollte eine Netzwerkverbindung aufgebaut werden. Dies kann beim BDP-S780 konventionell an der Ethernet-Buchse mit einem Kabel oder aber drahtlos realisiert werden. Beim BDP-S780 ist hierfür kein externes Dongle notwendig, ein WLAN-Modul ist im Gerät bereits integriert. Die Drahtlosverbindung klappte in der Redaktion kabelgebunden und unter Zuhilfenahme der WPS-Funktion von Gerät und Router mit der Push-Button Methode problemlos. Nach der Konfiguration zeigt der Sony am angeschlossenen Display eine Statusmeldung mit IP-Adresse, Gateway, DNS, MAC-Adresse, etc. an.

DLNA-Serverauswahl

Gewohnte Kategorien

Auf dem DLNA-Server befindliche Files

DLNA-Fotowiedergabe

Nun kann die DLNA-Funktion, Bravia Internetvideo sowie der Browser und Skype-Telefonie genutzt werden. Das DLNA-Streaming erfolgt einfach über den Zugriff via XMB und die Oberpunkte Videos, Musik und Fotos. Die vorhandenen Server treten als Unterpunkte auf und der gewünschte kann ausgewählt werden, danach erfolgt die Unterteilung obligatorisch in Videos, Musik und Photos und nach Auswahl wird eine Ordnerstruktur präsentiert. Nach Auswahl des gewünschten Ordners können die Dateien wiedergegeben werden. Unter Videos spielt der Sony einen recht breiten Formatumfang ab, es werden DiVX-Avi, MKV-Dateien, MPEG- sowie WMV-Dateien, MP4-Files und HDTV Aufnahmen im Transport Stream wiedergegeben, auch eventuell in den Dateien gespeicherte Dolby Digital Signale oder AAC-Streams werden erfasst. Bei Musik gibt der Sony MP3- und AAC-Dateien wieder, keine FLAC. Bei Photos sind weder JPEG-Dateien noch die altruistischen Bitmaps und PNG-Dateien problematisch.

Musik-Menüpunkt nach Aktivierung der Bravia Internetdienste

Menüpunkt Video

Wird der Bravia Internetvideo-Service ausgewählt, prüft der Player zunächst ob die aktuelle Firmware von Sony installiert ist. Danach müssen AGB akzeptiert werden und in drei automatischen Schritten verbindet sich das Gerät mit den Internet-Inhalten. Neben Direktzugriff auf eine Vielzahl verschiedener Angebote wie tagesschau, SAT.1, ProSieben, sixx, Lovefilm, Eurosport, DFB Highlights, youtube, bild.de, etc. steht unter Videos der "Video Unlimited"-Service, bekannt aus dem Sony Entertainment Network, zur Verfügung. Obligatorisch der Music Unlimited unter dem Menü-Oberpunkt Musik, der von Angeboten wie den Berliner Philharmonikern, tape.tv, moshcam und National Public Radio komplettiert wird. Die Video und Music Unlimited Angebote sind auch unter einem nun auftauchenden, eigenen Menüpunkt "Sony Entertainment Network" erreichbar, hier kann auch gleich das eventuell bereits vorhandene Konto verknüpft werden.

URL-Eingabe, hier ohne USB-Tastatur

Optionen

Ansicht einer Website

Starten der Skype-Anwendung

Skype mit Kontakten, Protokoll, Aktionen und Einstellungen

Kontokonfiguration

Die skype-Telefonie und den Internet-Browser findet man im Punkt "Netzwerk". Der Browser ermöglicht den Zugriff auf das freie Internet und lädt Webseiten, natürlich auch abhängig von der verwendeten Internetverbindung, verzögerungsfrei und zügig. Die URL-Eingabe erfolgt mit der Fernbedienung etwas mühselig, erfreulicherweise ist aber ein Anschluss einer USB-Tastatur vorgesehen. Der Browser stellt geöffnete Seiten übersichtlich und klar dar, FLASH wird allerdings nicht unterstützt.

Startet man die Skype-Applikation wird man zunächst zur Eingabe des skype-Names und des eigenen Passworts aufgefordert. Sollte der Anwender noch nicht über ein Konto verfügen, kann direkt mit dem Sony-Gerät ein Konto erstellt werden, auch die Passwort-Wiederherstellungsfunktion bei Verlust kann hier ausgeführt werden. Nach korrekter Eingabe der persönlichen Daten und einem etwa 5-10 Sekunden dauernden Lade-Bildschirm wird in gewohnter Übersicht die Skype-Applikation angezeigt. Kontakte in der Liste inklusive Profilbild sind zu sehen, das Ereignisprotokoll und Skype-Einstellungen können vorgenommen werden. Die Konfiguration des eigenen Kontos und der eigene Online-Status kann wie am PC individuell gesetzt werden. Wählt man einen Kontakt an, kann zwischen Videoanruf und Sprachanruf gewählt werden. Obligatorisch muss jeweils eine Videokamera und/oder ein Mikrofon an den Player angeschlossen werden. Die Sprach- und Videoqualität ist gut und entspricht in etwa dem Pendant am PC. Textnachrichten können mit der App am Sony-Player nicht empfangen und gesendet werden.

Bild

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24

Der Sony Player bietet im zweiten Kapitel von Casino Royale eine sehr 24p-stabile Darstellung der verschiedenen Kameraschwenks- und fahrten. Sowohl geschwungene als auch gerade Linien bleiben stabil, zittern nicht und weisen auch sonst keine ungewollten Artefakte auf. Beeindruckend finden wir die besonders gut ausgeprägte Plastizität und räumliche Tiefe des gebotenen Bildes. Der Sony differenziert gekonnt feine Ebenenunterschiede, stellt die Zuschauerränge klar heraus und bietet auch in den Bereichen außerhalb des Fokus ein gut gestaffeltes Bild. Viele, schnell bewegte Objekte wie die wettenden Zuschauer stellen den Sony vor keinerlei Probleme, die Bildruhe und Stabilität bleibt auf hohem Niveau. Auch bezüglich der Kanten- und Detailschärfe präsentiert sich der BDP-S780 ausgezeichnet. Der Sony meistert die Gratwanderung, ein gestochen scharfes Bild zu bieten, dabei aber nicht überzogen scharf zu wirken oder gar Doppelkonturen auszubilden, gekonnt. Details in den Gesichtern werden ebenso gut durchzeichnet abgebildet wie kleinere Objekte in den Randbereichen des Bildes, die Bildschärfe ist insgesamt hervorragend. Bezüglich des Kontrastes und der Feinzeichnung in dunklen IRE-Bereichen dürfen wir den Sony auch kaum kritisieren. Die Schwarz-Graudifferenzierung ist gemessen am Preis wirklich hervorragend, der Schwarzwert sitzt tief und es sind noch viele Feinheiten und Details in den niedrigen IRE-Bereichen zu sehen, Überstrahlungen gibt es kaum. Während der Verfolgungsjagd zeigt der Sony hohe Bewegungsschärfe, allerdings wird an Dschungelflora und der Rohbaustelle eine leicht warme Ausprägung der Farbgebung deutlich, stark fällt dies aber nicht ins Gewicht. Auch beim Kampf auf dem Kranausleger wird die 24p-Stabilität deutlich, ebenso die gute Räumlichkeit, sauber sind die verschiedenen Bildebenen der beiden Kräne vor dem hintergründigen Ozean herausgearbeitet.

Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 2D und Wandlung 2D in 3D

Der Sony bietet schon im 2D-Betrieb eine ausgeprägte räumliche Tiefe, als das Galeonsschiff aus dem Nebel herausfährt, die Kamerafahrt vorbei an der Galeonsfigur gelingt ausgezeichnet, nur minimal sind leichtes Zittern an der Figur zu sehen. Kanten- und Detailschärfe sind sehr ausgeprägt. Das Kleid der jungen Ms. Swan, die Uniform mit den goldenen Kordeln an Commodore Norrington und der schwarze Hut des ersten Maats sind allesamt fein durchzeichnet und strukturiert. Die goldenen Kordeln, an denen häufiger leichte Unruhen zu sehen sind, bleiben stabil. Im zweiten Kapitel sehen wir sowohl an Jack Sparrows Nahaufnahme wie der Vorüberfahrt an den drei aufgeknüpften Piraten sehr gute Kontrastwerte, in der Felsformation saufen Details im dunklen Bereich nur geringfügig ab und auch die Tiefenstaffelung kommt wieder exzellent heraus. Als das Schiffswrack am regen Treiben in Port Royale vorbeifährt, ist ganz leichtes Zittern an den Objektkanten zu sehen, diese Szene ist aber äußerst schwierig und wird noch recht gut vom Sony gemeistert. Wir springen zurück zum ersten Kapitel und lassen den Sony das 2D-Material in 3D wandeln. Die Parallaxe kann am Sony in drei verschiedenen Stufen schwach-mittel-niedrig eingestellt werden, dies erfolgt mit weiterem Druck auf die 3D-Taste der Fernbedienung. Wir nehmen den mittleren Wert. Die Intensität des 3D-Effektes ist hoch, der Sony steigert räumliche Staffelung sowie Objektplastizität nochmals deutlich und arbeitet die verschiedenen Ebenen sehr gut heraus. Leichte Unschärfen bei schnellen Bewegungen sind aber festzustellen, klar leidet die Kontrastwiedergabe am Helligkeitsverlust.

Blu-ray 3D, Avatar

Die Wiedergabe von nativen 3D-Inhalten gelingt dem Sony BDP-S780 ausgezeichnet. Die gebotene Bildtiefe ist enorm ausgeprägt, nicht nur verschiedene Ebenen des Bildes sind klar herausgearbeitet, auch die Objektplastizität einzelner Elemente überzeugt. Zudem wirkt das Bild ruhig und ruckelfrei, je nach verwendetem Bildwiedergabegerät bleibt Ghosting natürlich mehr oder minder ein Thema. Die Bildschärfe beim Sony können wir auch bei der 3D-Wiedergabe ausnahmslos positiv bewerten, auch bei schnellen Bewegungen bleiben die Kanten scharf und stabil. Ebenso gut empfinden wir wieder die Farbdarstellung, ähnlich dem 2D-Betrieb wird hier hohe Authentizität geboten. Bis in die hinteren Bildebenen durchzeichnet der Sony das Bildgeschehen mit scharfen Details, auch in dunklen Bereichen gelingt dies sehr gut. So entsteht bei bezüglich des Kontrastes anspruchsvollen Szenen noch ein tiefer und lebendiger Bildeindruck. Der BDP-S780 präsentiert sich als potenter Partner und ist problemlos in Kombination mit hochwertigen Bildwiedergabegeräten einzusetzen.

DVD

Star Wars Episode III: 

Der Sternenhimmel gelingt dem Sony Player ausgezeichnet, sattes Schwarz und viele herausgearbeitete Sterne sind zu sehen. Die gelbe Laufschrift läuft relativ ruhig nach hinten ab, leichtes Kantenzittern an den Buchstaben ist aber immer wieder zu entdecken. In den hinteren Bereichen verschlimmert sich diese Tatsache aber nicht, auch Wellenbewegungen oder ein Ausbleichen des gelben Farbtons bleibt aus. Beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer ist kurz leichtes Zittern an der oberen diagonalen Linie zu sehen, dann aber steht das große Schiff sehr stabil und plastisch im Raum. Farbrauschen im roten Bereich des Zerstörers fällt nicht auf. Die kleinen Raumjäger, die über das Schiff hinwegfliegen, bleiben ihren Objektkanten treu. Im hinteren, im Schatten liegenden Bereich, bleiben im dunklen viele Details erhalten und die Turbine überstrahlt kaum. Sehr scharf werden die einzelnen Objekte abgebildet. Beim Abknicken öffnet sich ein weites, gestaffeltes Panorama mit hoher Plastizität ud gut differenzierten Tiefenebenen, die Schiffe kleben nicht auf der Planetenoberfläche sondern schweben darüber. Die vielen bewegten Objekten im folgenden Kampfgeschehen stellen den Sony Player vor keine Probleme. Das Bild wirkt stets ruhig und stabil. Die Nahaufnahmen der Protagonisten in den Raumjägern überzeugen durch ausgezeichnete Detailschärfe mit Feinzeichnung in Gesicht, Klamotten sowie Armaturen im Cockpit. Aufgrund der soliden Bildstabilität und der ausgezeichneten Schärfe ohne ein Übermaß an Treppenstufen oder sonstige Artefakte auszubilden kommt HD-Feeling auf, eine sehr gute Performance des BDP-S780.

AVEC -Testbilder:

  • Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Laufschriften zeigen sich sehr ruhig mit lediglich leichtem Zittern in allen Geschwindigkeiten, Artefakte treten nicht auf. Geringe Nachzieheffekte sind in sehr geringem Rahmen nachvollziehbar. Die Farbtrennung gelingt ausgezeichnet.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt im gesamten Bereich Nachzieheffekte und leichte Pixelwölkchenbildung. Die farbigen Balken sind ab der Mitte nicht mehr eindeutig differenzierbar, bluten aber nicht aus dem Pendel heraus. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt stabil.
  • Bewegtbild Esslingen: Esslingen wird scharf und nur unter sehr geringen Ausprägungen von Artefakten dargestellt, so bleibt beispielsweise das Scalingrauschen an den Hausdächern beim Blick über die Stadt sehr zurückhaltend. Die Farbgebung gefällt sehr gut, selbst das Grün wirkt authentisch. Die Detailschärfe selbst in kontrastschwächeren Bereichen ist hoch.
Klang

Der Sony BDP-S780 leitet via HDMI konventionelle (DD/DTS) sowie hochauflösende und verlustfrei komprimierte Tonspuren (TrueHD/DTS-HD HR/MA) tadellos an einen vorhandenen AV-Receiver als Bitstream weiter, der die nachfolgende Dekodierung des Signals übernimmt. Die Übertragung gelang während unserer Testphase fehlerfrei und mit hoher akustischer Kompetenz. Die Audiosignale können auch intern vom BDP-S780 direkt in PCM gewandelt werden, sollte der verwendete Receiver noch nicht über eine Dekoderfunktion bspw. für die HD-Tonformate aufwarten. Auch dies gelingt dem Sony-Gerät ausgezeichnet, wenn wir auch einen Rückgang der Feindynamik sowie geringerer Durchzeichnung und Struktur im Tiefton- wie auch im Hochtonbereich erkennen können, prägnante Räumlichkeit und Ausgewogenheit der akustischen Kulisse bleibt erhalten. In den Ton-Einstellungen finden wir neben der Konfiguration der HDMI-Audioausgabe noch die Möglichkeit der Dynamikbereichs-Begrenzung sowie der Einstellung des DSD-Modus für SACD. Der Sony kann das Direct Stream Digital Signal via HDMI weiterleiten oder ebenfalls intern auf LPCM konvertieren. Wenn auch die SACD-Wiedergabe kaum die Parade-Disziplin des Sony-Gerätes darstellt, so erleben wir dennoch eine lebendige und sehr dynamische Wiedergabe, die nicht allzu audiophile Anwender problemlos zufrieden stellen wird.

Konkurrenzvergleich
  • Sony Blu-ray-Player BDP-S280: Der kleinste Sony Player der BDP-SX80 Modellreihe besticht besonders durch seine hohe visuelle Performance zum Einsteiger-Preis. Der Aufpreis auf den BDP-S780 zahlt sich allerdings für den etwas multimedialer orientierten Anwender schnell aus. Ein WLAN-Modul für 802.11 b/g/n mit WPS ist im großen Bruder integiert, somit DLNA-Funktion, Zugriff auf Sony Entertainment Network, ein Browser und sogar Skype-Telefonie. Einen besseren DVD-Layerwechsel gibt es auch beim großen Modell nicht, dafür aber SACD-Wiedergabe.
  • Panasonic DMP-BDT310: Sowohl der Sony BDP-S780 als auch der eben genannte Panasonic stellen sich gleichermaßen an die Spitze bezüglich der Stabilität nativer 24p-Wiedergabe, generell ist die visuelle Performance bei diesen, zumindest nicht unbedingt hochpreisigen, Geräten enorm. Der Panasonic kostet UVP noch etwas mehr als der Sony, bietet aber zwei HDMI-Ausgänge. Verfügt man noch nicht über einen 3D-fähigen AVR muss dennoch nicht auf hochwertige Tonwiedergabe verzichtet werden. Zudem ist ein Video-EQ integriert und die Wandlung von 2D in 3D gefällt uns beim BDT310 durch höhere Bewegungsschärfe etwas besser. Beide Geräte bieten keinen perfekten Layerwechsel und stellen beim Einlesen keine neuen Rekorde auf, auch das Laufwerk verursacht Einlesegeräusche, diese sind beim Sony noch etwas stärker ausgeprägt.
Fazit

Der BDP-S780 präsentiert sich als leistungsstarker und flexibler Allzweck-Player in schickem Hochglanz-Finish. Sowohl bei der Upconversion von DVD als auch im Blu-ray Betrieb macht der Sony eine ausgezeichnete Figur. Video- und Filmmaterial von DVD wird in gleichermaßen hoher Qualität in 1080p ans entsprechende Bildwiedergabegerät weitergegeben, geringe Artefaktebildung, hohe Bildruhe und Kanten- sowie Detailschärfe zeichnen das Gerät aus. Bei der Wiedergabe hochauflösenden Materials schiebt sich die hohe 24p-Stabilität, ausgeprägte Plastizität und die guten Kontrastwerte in den Vordergrund. Die Wandlung erfolgt beim Sony ebenfalls gut mit leichten Schwächen bezüglich der Kontrastwiedergabe und Bewegungsschärfe. Die Bedienung gelingt dank XMB-Menü problemlos und einfach. Die Netzwerkintegration erfolgte bei uns drahtlos unter Zuhilfenahme der WPS-Funktion ohne Probleme. Die multimedialen Features sind umfangreich und betriebssicher. Abgesehen von etwas erhöhten Ladezeiten bei der Skype-Applikationen erfolgt auch die Bedienung verzögerungsfrei und problemlos. Die Formatvielfalt bei DLNA ist besonders im Video-Betrieb zu loben. Der Browser stellt Webseiten, abgesehen von Flash, sauber und klar dar, für komfortablere Bedienung sollte aber eine USB-Tastatur angeschlossen werden.

Hochwertiger Blu-ray Player mit ausgezeichneten visuellen Qualitäten und flexiblen Multimedia-Eigenschaften

Blu-ray Player Untere Mittelklasse
Test: 30.11.2011

+ Sehr stabile 24p-Wiedergabe
+ Hohe Plastizität
+ Gute Kontrastwerte in 2D
+ Sehr solide Upconversion von Video- und Filmmaterial
+ WLAN-Modul mit WPS im Gerät integriert
+ Umfangreiche, innovative Multimedia-Features

- DVD-Layerwechsel nicht perfekt
- Teilweise störendes Laufwerksgeräusch

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
30.11.2011