SECHS TVs IM VERGLEICH: Welchen Flachbildschirm zwischen 42 und 47 Zoll kaufen?

19.12.2011 (cr)

Einführung

Viele Anwender sind auf der Suche nach einem neuen Fernseher, und gerade jetzt vor Weihnachten stellt sich für viele die Frage, welches Modell besonders reizvoll und interessant ist. Wir haben einen Vergleich angestellt, was man in den Größenklassen 42 bis 47 Zoll kaufen kann, und welches Modell für welchen Anwenderkreis besonders in Frage kommt. 

Unsere Kandidaten, sortiert nach Bildschirmgröße
Der große Vergleich

Panasonic TX-P42VT30E

3D-Brille

Fernbedienung

Internetbasierte Dienste

Wer erstrangig auf Qualität und erst zweitrangig auf Bildgröße Wert legt, fährt mit dem Panasonic TX-P42VT30E, mittlerweile mit einer UVP von 1399 EUR nochmals deutlich günstiger als zur Markteinführung, goldrichtig. Der Viera Neo PlasmaTV beeindruckt uns mit einer Vielzahl hervorragender Eigenschaften. Die Optik ist, verglichen mit früheren Panasonic Modellen, schick, die Verarbeitung sehr gut. Im Gegensatz zu kleineren Baureihen liegt dem VT30 eine besonders hochwertige "Premium" Fernbedienung bei, die gute Verarbeitung mit gelungener Optik und sehr guter Handhabung kombiniert. Nur eine Beleuchtung fehlt, diese wäre für den Betrieb im angedunkelten Heimkinoraum von großem Interesse. Sehr schön finden wir, dass Panasonic bei der VT30 Modellreihe vor kurzem ein HbbTV Update auf den Markt gebracht hat. Im Lieferumfang des 42-Zöllers befinden sich ein WiFi-Dongle mit WPS, welches sehr gut funktioniert, und zwei aktive Shutterbrillen zur Nutzung der 3D-Funktionalität des Plasmas. Wenden wir uns der Anschlussbestückung zu, welche mit vier HDMI-Eingängen (1.4) das Übliche bietet. Leider gehen Komponentenvidoe, Scart und Stereo-Cinch nur mit Adapter. 2 x USB, Ethernet und CI+- sowie SD-Kartenslot vervollständigen die Ausstattung. Die Erstkonfiguration läuft unproblematisch ab, allerdings braucht der Suchlauf, ganz gleich, ob für digitale Kabel- oder Satellitensignale, wie meist üblich etwas Zeit. Natürlich ist neben DVB-S2 und DVB-C auch ein DVB-T und ein analoger Tuner mit an Bord. Alle Einstellungen sind im Menü übersichtlich angeordnet, und sehr gut zu gebrauchen sind die Werks-Bildmodi, insbesondere der THX-Bildmodus. Während Panasonic Plasmas älterer Generationen keinen sehr aufwändigen Video-EQ an Bord hatten, kokettiert der VT30 mit umfangreichen Justageparameter, allerdings muss man die erweiterten Einstellungen erst aktivieren. Dann hat man Zugriff auf Weißabgleich und Farbabgleich sowie eine Gammakorrektur. Multimedial offeriert der Panasonic ein gutes Angebot, um Maßstäbe zu setzen, fehlt aber ein freier Internetzugang, zudem könnte die Anzahl der streamingfähigen Formate größer ausfallen. Wünschenswert wäre ferner, dass über DLNA, SD-Kartenslot sowie über USB die identischen und keine unterschiedlichen Formate abgespielt werden. Vordefinierte Internetinahlte unter Viera Connect gibt es viele, es findet sich sogar auch ein AppStore, dieser aber hält aktuell noch ein recht übersichtliches Angebot bereit. Kommen wir zum wichtigsten Faktor, der Bildgüte, und hier macht dem TX-P42VT30E kaum ein Konkurrent etwas vor. Plasma-typisch gibt es zwar noch im Ansatz leichtes Flächenflimmern, ansonsten aber begeistert der Panasonic, auch durch die hervorragende Frame Interpolation für flüssige, scharfe Bewegungsabläufe. 3D-Inhalte kann man - vorausgesetzt, man befindet sich im abgedunkelten Raum - ausgezeichnet genießen, da sich Farbverluste auf ein Minimum beschränken. Helligkeit und Kontrast leiden minimal, aber auch hier ist das Gebotene tadellos. Ghosting/Crosstalk finden kaum noch statt, und wenn, dann meist in den hinteren Ebenen. Eine gewisse Blickwinkelabhängigkeit ist nach wie vor im 3D Betrieb nicht zu leugnen, und allzu viel bewegen sollte sich der Anwender während des Betrachtens von Filmen nicht. Aber der Panasonic ist weitaus toleranter als viele Konkurrenten. Er begeistert bei der reinen 2D Wiedergabe mit natürlicher Bildschärfe - es geht noch schärfer, aber kaum natürlicher -, und mit einem tiefen, satten Schwarz, das in dieser Ausprägung kaum ein LCD aufbieten kann.  Farben wirken authentisch und Kino-gemäß, und der realistische Gesamtkontrast wird ergänzt von toller Kontrastdynamik im Detail. Der eingebaute Triple-Tuner glänzt im DVB-S2- und im DVB-C-Betrieb mit überragender Performance - es kommt kaum zu Artefaktebildungen bei SD und HD Betrieb, und die Upconversion von 576i Signalen ist nicht nur bei Tunersignalen, sondern auch dann, wenn DVD-Material in 576i zugeliefert wird, ausgesprochen gut gelungen - und selbst akustisch schlägt sich der Panasonic ausgezeichnet und bietet eine für einen Flachbildschirm dynamische und räumliche akustische Darstellung. Insgesamt also ist der TX-P42VT30E das richtige Gerät für visuelle Genießer mit dem Anspruch auf Vollausstattung und saubere Verarbeitung - und das alles zu einem sehr fairen Preis. Die Folgekosten sind auch vertretbar - auch wenn Plasmas etwas mehr Strom verbrauchen als LCD-TVs, so hält sich der Konsum des teuren elektrischen Safts beim VT30 in Grenzen. 

46UL875  

"Places"

Tolle Bildmodi gibt es bei Toshiba bei nahezu allen TVs

Fernbedienung

Wer oder was kann noch gegen diese exzellente Güte des auch noch preislich fairen Panasonic ankommen? Antwort - es ist alles eine Frage der Prioritäten. Mit 1350 EUR UVP ist der Toshiba 46UL875 in etwa in der gleichen Preisliga wie der TX-P42VT30E, allerdings ist er deutlich im Preis gefallen und zudem 4 Zoll größer als der Panasonic. Hinzu kommen edle Optik und saubere Verarbeitung - allerdings ist Toshiba ein reiner 2D-TV, was allerdings keinesfalls als Nachteil zu sehen ist: Lange nicht jeder braucht die 3D-Wiedergabe. Der im Stromverbrauch recht sparsame Toshiba hat einen richtigen Netzschalter und hat eine umfangreiche Anschlussbestückung. Vier HDMI-Eingänge, 2 x USB, ein CI+-Slot und auch ein dedizierter PC-Eingang sind vorhanden. Es fehlt allerdings ein SD-Kartenslot, den der TX-P42VT30E mitbringt. Die Bedienung und das Setup des Toshiba sind relativ einfach, leider wird der schicke Stil des Hauptmenüs bei denn Submenüs nicht beibehalten. Die Fernbedienung empfinden wir aufgrund des manchmal störenden, wenn auch attraktiv aussehenden Schiebers (nicht benötigte Tasten werden so abgedeckt) als nicht ganz so praktisch wie die des Panasonic. Dafür trumpft der Toshiba groß auf, wenn es um das Thema Video-EQ geht. Hier bestechen die beiden Modi "Hollywood Tag" und "Hollywood Nacht" für Kino-gemäße, authentische Wiedergabe ebenso wie die umfangreichen Nachbearbeitungsmöglichkeiten insgesamt. Nicht ganz so positiv fällt unser Urteil über die Frame Interpolation aus, diese ist nicht mehr auf neuestem technischen Stand. Dafür erfreut die PVR-Funktion mit einfacher Handhabung, Voraussetzung ist nur, dass man eine Festplatte hat, die speziell für diesen Zweck zum Einsatz kommt und vom 46UL875 formatiert wird. WLAN ist im Übrigen eingebaut, was wir auch sehr begrüßen. "Toshiba Places" als Toshibas eigene Smart TV Plattform ist aber noch deutlich ausbaufähig, aktuell hinkt das Angebot trotz Nachbesserung noch hinter dem mancher Konkurrenten her. Auch könnte die Anzahl der mittels DLNA streamingfähigen Formate deutlich höher liegen. Dafür können verschiedene Personen ihre Präferenzen einstellen und aufrufen (Personal TV Setup). Akustisch offeriert der Toshiba viele einstellbare Optionen und einen ordentlichen Klang. Die wichtigste Frage aber lautet: Kann das Bild überzeugen? Diese Frage können wir beinahe uneinschränkt mit "ja" beantworten. Einen großen Sprung machte der Toshiba Satellitentuner im Jahr 2011 und erfreut nun mit sehr plastischem, klarem Bild ohne große Artefakteneinung. Auch die Upconversion von SD-Signalen gelingt generell gut, ganz gleich, ob bei DVB-S, DVB-C oder bei DVD-Signalen. Das Blu-ray-Bild ist farblich dynamisch und klar, kontrastreich und scharf, im Ganzen wie auch im Detail. Aber der Schwarzwert und die Homogenität bei der Helligkeitsverteilung hinken etwas hinter dem Panasonic TX-P42VT30E her. Insgesamt jedoch erhält der Kunde, dem 2D genügt, ein optisch sehr schönes Gerät mit hohem Gebrauchswert, durch die sehr gute Tunereinheit kommt der Toshiba auch dem Job hervorragend nach, für den ihn die meisten Anwender benötigen: Fürs Fernsehen jeden Tag. Und eines darf man nicht vergessen - auch wenn die Plasmas deutliche Fortschritte gemacht haben, bei deutlichem externem Lichteinfall ist ein LCD mit seiner größeren Gesamthelligkeit im Vorteil. 

Samsung UE46D8090

Fernbedienung

Videostreaming

Bildeinstellungen inklusive Erläuterungen

Gleich groß wie der 46UL875 von Toshiba ist der optisch bildschöne ("One Design") Samsung UE46D8090, der für rund 1600 EUR Marktpreis derzeit zu bekommen ist. Fürs investierte Geld gibt es neben dem Award-verdächtigen Design und sauberer Verarbeitung eine Funktionsvielfalt, die kaum zu toppen sein dürfte. Etwas störend ist die einfache und recht schlichte Fernbedienung, die zu einer solchen Stil-Ikone unpassend wirkt. Da wir gerade beim "Meckern" sind: Die Anschlussbestückung umfasst zwar 4 x HDMI und 3 x USB, es müssen aber verschiedene Anschlussformen mittels Adapter Kontakt zum flachen TV aufnehmen - Function follows Form. Ein SD-Kartenanschluss fehlt ebenso wie ein leider nicht sehr verbreiteter Subwoofer Pre-Out, diesen haben auch die beiden anderen Konkurrenten nicht. Ein solcher ist sehr vorteilhaft, um sich einfach ein kleines Soundsystem aufzubauen, im Hoch- und Mitteltonbereich sind mache TV-Lautsprecher gar nicht schlecht, aber im Bassbereich geht wenig bis gar nichts. Das Setup des Schönlings geht einfach und schnell vonstatten. Es finden sich eine Vielzahl verschiedener Video EQ-Parameter, die aber weitaus besser geordnet sind und effektiver arbeiten als bei früheren Samsung-Modellen. Die Werksbildmodi sind gut und daher auch in der Praxis brauchbar. Gut gefällt uns, dass der 8090 im Standbybetrieb praktisch keinen Strom braucht, im Betrieb ist der Stromkonsum auf normalem Level, aber nicht besonders niedrig. Herausragend und Maßstäbe setzend ist die Benutzeroberfläche "Smart Hub", die auf einen Blick Zugang zu allem relevanten gewährt, auch zu den enorm zahlreichen Multimedia-Features. Nicht nur, dass es eine Vielzahl an Apps gibt, die schon vorinstalliert sind - auch der AppStore ist recht gut bestückt. Es findet sich sogar ein Browser für den Zugang zum freien Internet, und die Anzahl der mittels DLNA zu streamenden Formate ist höher als bei manchem Konkurrenten. Wie auch bei Panasonic und Sony z.B. kann man auch mit dem Samsung (externe, optional erhältliche Kamera erhältlich) Videotelefonie über sykpe machen. Besonders wichtig ist natürlich: Wie ist es um die Bildgüte bestellt? Hier kann der Samsung bei der 3D-Wiedergabe sichtbare Fortschritte im Vergleich zur 1. 3D-Generation verzeichnen. Es ist deutlich weniger Ghosting vorhanden, Farb- und Kontrastverluste gibt es nur in geringem Umfang zu beklagen. Toll sind Bildschärfe und Detailtreue im 3D-Betrieb, zudem ist der 8090 nicht mehr besonders empfindlich gegenüber Kopfbewegungen während des 3D-Genusses. Nicht ganz perfekt ist die Stabilität der 24p Darstellung in 3D und 2D, dafür erscheinen Farben sehr dynamisch, satt und klar. Auch der Kontrastumfang ist sehr gut, der Schwarzwert ist ordentlich und nur knapp unter Plasma-Niveau. Die Plastizität des Bildes ist bereits im 2D-Betrieb exzellent - ebenso glänzt der Samsung mit scharfem Multituner mit lebendiger Farbdarstellung. Allerdings erscheinen bei den digitalen DVB-S/C-Tunern vor allem von Panasonic noch weniger Artefakte. Der TX-P42VT30E beeindruckt im direkten Vergleich auch mit der besseren 24p Darstellung  - multimedial aber kann sich der TX-P42VT30E nicht gegen den Samsung behaupten, das gelingt auch dem Toshiba 46UL875 nicht.  Prima - das hätten wir nicht gedacht - ist der Sound des Samsung, der Klang ist klar und weist sogar in Ansätzen Räumlichkeit und Differenzierungsvermögen aus. Fazit daher - für Design-Liebhaber, die modernste Technik wünschen, ist der 8090 der Kauftipp schlechthin. 

Econova Eco Smart 46PFL6806

Video-EQ

Net TV

Fernbedienung

Philips geht mit dem Philips Econova Eco Smart 46PFL6806, einem EDGE LED LCD-TV mit hoher Energieeffizienz, einen ganz speziellen Weg: Mit haltbarem Alu als Material fürs Gehäuse und solarbetriebener Fernbedienung, das Ganze in Verbindung mit höchst effizienter Displaytechnologie, offeriert man für 1299 EUR UVP ein modernes Gesamtkonzept (Energieeffizienzklasse A++) für den umweltbewussten Menschen von heute, der trotzdem nicht auf aktuelle Technik verzichten möchte. Im Gegensatz zum ersten Econova Philips Edge LED-LCD 42PFL6805 "Econova" verfügt der neue, größere Econova auch über Netzwerkanschluss zur Nutzung der Philips Smart TV Plattform, die ein reichhaltiges, in weiten Teilen sinnvolles Angebot bereit hält. Sogar ein Browser fürs freie Internet ist mit dabei, auch USB-Recording ist möglich. Integriert ist HbbTV. Nicht so überzeugend - WLAN ist nicht integriert. Die Verarbeitung ist gut, aber nicht mehr so opulent wie beim ersten Econova. Das Philips-typische Ambilight findet sich bei diesem Modell nicht. Dafür aber gibt es einen HD-fähigen Tripletuner, der mit scharfem Bild und guter Farbdarstellung bei Kabel und Satellit gleichermaßen punkten kann. Auch weist das Display kaum Rauschen auf und bietet darüber hinaus einen guten Betrachtungswinkel. Trotz Stromsparen muss der Econova-Käufer nicht auf ein sehr gutes Blu-ray-Bild in 2D verzichten, das vor allem durch Schärfe und Klarheit überzeugt. 3D-Support bietet der Econova allerdings nicht und wendet sich damit an eine Käuferschicht, die eher konventionelle Bild-Tugenden bevorzugen. Mit der 400 Hz  Perfect Motion Rate offeriert der Econova eine zeitgemäße Frame Interpolation mit guten, aber keinen sensationellen Ergebnissen. Leichte Schwächen scheinen bei der 24p Stabilität durch, hier war leichtes Zittern ab und zu festzustellen. Die Upconversion von DVD-Material auf 1080p gelingt ordentlich, ab und zu aber gibt es leichte Treppenstufen und leichte Bildunruhen. Schärfe und Kontrast sind  prima. Da es sich beim Econova um einen Edge LED TV handelt, ist die Helligkeitsverteilung nicht ganz homogen, es finden sich leichte Helligkeits-Spots in den Bildschirmecken. Der Schwarzwert ist gut. Abstriche muss man bei der Anschlussbestückung machen   3 HDMI-Eingänge sind in dieser Leistungsklasse relativ wenig. Insgesamt ist der Econova ein mutiger Vorstoß von Philips, der weitestgehend als sehr gelungen bezeichnet werden kann. Schön auch, dass der TV aus recyclingfähigen Materialien besteht, in unserer heutigen Wegwerf-Gesellschaft nicht eben unwichtig. Die mitgelieferte Fernbedienung sieht schick aus, weist aber relativ wenig Tasten auf, so muss man des Öfteren ins grafisch moderne Menü gehen, um die gewünschte Funktion auszuwählen. Der Video-EQ weist eine Menge elektronischer Zusatzfunktionen auf, die teilweise beim DVD- oder TV SD-Betrieb nützlich sind, für den Blu-ray-Betrieb aber besser ausgeschaltet werden sollten. 

KDL-46HX925

3D-Brille

Quellselektiver Video-EQ

Video Unlimited

Ganz andere Zielgruppen möchte Sony mit dem KDL-46HX925 ansprechen. Der Full LED Backlight TV im Monolith-Design kostet stramme 2699 EUR (UVP), macht diesen Preis aber durch modernste Technik Wett. Der Kontrast im Detail und im Gesamten ist dank Intelligent Peak LED wirklich beeindruckend, auch kleine Kontrastdifferenzen stellt der Sony überzeugend dar. Motion Flow XR 800 ist zudem einer der aktuell besten Frame Interpolierer des gesamten Markes, bewegungsbedingte Unschärfen oder Ruckeln bei Bewegungsabläufen treten beinahe gar nicht mehr auf. Sony liefert nur eine 3D-Brille mit - hier wären eigentlich in Anbetracht des Preises zumindest 2, besser 3 Brillen angebracht -, um die ausgezeichneten 3D-Qualitäten des TVs zu genießen. Beginnen wir aber doch mit dem Meckern - der Sony ist relativ empfindlich in Bezug auf Kopfbewegungen - hier offerieren Panasonic und Samsung deutlich mehr Toleranz - dafür aber, jetzt kommt gleich das Lob, gibt es praktisch kein Flimmern im 3D-Betrieb, dieses wiederum ist bei Panasonic und Samsung sichtbar. Ghosting kennt auch der Sony nur in Ansätzen, Schärfe und Durchmodellierung in 3D sind hervorragend.  Farb- und Kontrastverluste leistet sich auch der Sony kaum, hier sind große Fortschritte bei allen Anbietern gemacht worden. Für die geballte visuelle Power ist der Bildprozessor X-Reality Pro verantwortlich, der sogar bei Internet TV oder gestreamten Videos eine erstaunlich ansehnliche Bildgüte bereit stellt. Etwas störend gerade bei externem Lichteinfall ist aber das spiegelnde Display, ausgezeichnet gefallen uns der eingebaute Multituner und die Upconversion von 576i Signalen. Nicht ganz zufrieden sind wir mit der Helligkeitsverteilung, diese könnte noch gleichmäßiger sein. Der Video-EQ bietet gute, aber keine Maßstäbe setzenden Einstelloptionen. Gerade Toshiba und Panasonic bieten hier noch mehr, auch bei den Bildprogrammen. Sehr gut - es gibt ein WLAN-Modul sowie viele vordefinierte Internetinhalte inklusive Music und Video on Demand - Cloud-basiert, das Ganze wird nicht mehr heruntergeladen, sondern online zur Verfügung gestellt. Die Preise im dafür zuständigen Store sind allerdings teilweise gesalzen. Zu verbessern wäre die aktuell zu geringe Anzahl von Formaten, die über DLNA gestreamt werden können. Der Sony kommt mit hochwertiger Verarbeitung und guter Anschlussbestückung, weist aber nicht wie der Samsung 8090 drei, sondern nur 2 USB-Eingänge auf, im Vergleich zum Panasonic fehlt der SD-Kartenleser. 4 x HDMI sind der Standard, aber auch nicht mehr. Gut sind die klanglichen Eigenschaften, hier kann sich der Sony erstaunlich gut behaupten. Das Menü ist übersichtlich und vom Aufbau her bestens bekannt (X-cross Media Bar), wer Sony-Geräte kennt, ist mit dem 925 sofort vertraut. Unser Fazit: Hochmoderner Bild- und Multimedia-Könner mit eleganter, hochwertiger Optik, sehr stilvoll, der Preis ist happig - Sony sollte mehr Brillen gratis mit dazu geben, das wäre auch jeden Fall sinnvoll. Die Bildqualität ist richtig gut, Schwarzwert und Detailkontrast sind für einen LCD-TV dank Full l ED Backlight exzellent, auch wenn der Sony in diesen Disziplinen hier die LCD-Konkurrenz schlägt,  die Plasma-Werte werden nicht ganz erreicht. Dafür macht der Sony ein enorm helles Bild, wichtig bei deutlichem externem Lichteinfall. 

LG 47LW579S

Passive 3D Brille

Fernbedienung

Übersichtliches, zentrales Menü -vorbildlich aufbereitet

Viel Leistung für wenig Geld - dieser Formel leistet der LG 47LW579S gekonnt Folge. Er ist schon für rund 1100 EUR Marktpreis erhältlich und bietet dafür passives 3D, das viele Vorzüge mitbringt: Billige und durch die leichte Bauform ohne eingebaute Elektronik bequeme Brillen, kein Ghosting und eine hohe Bildharmonie im 3D-Betrieb. Allerdings sollte man schon etwas weiter weg sitzen vom Bild, weil ansonsten die Auflösungsverluste doch auffallen. Für Schärfe- und Detailfanatiker empfiehlt sich daher doch eher das Aktive Shutterbrillen-3D. Der LG bietet visuell aber für das eingesetzte Geld eine Menge, vor allem tolle Einstellmöglichkeiten des Video-EQ - die Experteneinstellungen sind isf-konform und ein wirksames Tool auf dem Weg zum unbestechlich-neutralen Kinobild. Es gibt sogar 2 Experten-Bildfelder, die abspeicherbar sind. Das 2D-Bild des LG ist scharf und angenehm, ist einer der beiden Experten-Modi eingestellt, sind die Farben neutral und der Kontrast wirkt natürlich. Beim Schwarzwert gibt es ebenso wie bei der Helligkeitsverteilung Verbesserungspotential, hier zeigt sich der Nachteil der Edge-Technik. Diesen Nachteil aber bieten die anderen Edge-Vertreter hier in der Runde ebenso, der Samsung 8090 aber offeriert - zum höheren Preis - einen etwas besseren Schwarzwert.  Der optisch unauffällige LG ist ordentlich verarbeitet und bietet eine gute Fernbedienung mit sinnvollem Tastenlayout. An Anschlüssen ist alles Relevante vorhanden, es gibt 4 x HDMI und 2  x USB. Leider ist WLAN nur optional mittels Dongle möglich, eine LAN-Buchse aber ist selbstverständlich vorhanden. Die Menüs des LG geben kaum Rätsel auf, natürlich fehlt auch hier ein Multituner (DVB-C/S/T) nicht, der ansprechende Leistungen bietet und sich nicht hinter den anderen, starken Klassen-Konkurrenten verstecken muss. Wir finden: Der LG hat in diesem Umfeld den Tipp des Preis-/Leistungschampions verdient, richtige Schwächen leistet er sich keine, denn er bietet Vollausstattung und gute technische Qualität zum sehr günstigen Kaufpreis. Auch beim Thema Multimedia versagt er nicht und bietet eine dem Samsung Smart Hub ähnliche Benutzeroberfläche, von der aus alles erreichbar ist - auch die multimedialen Features, die viele vordefinierte Internetinhalte und auch einen LG-eigenen AppStore, sogar mit "3D Zone", beinhalten. Sehr gut - der LG streamt mittels DLNA eigentlich alles, was gefragt ist und zieht in dieser Disziplin an vielen, auch teureren Konkurrenten vorbei. Der LG lädt überhaupt nahezu alles und zeigt selten den sonst sehr beliebten Schriftzug "Datei nicht abspielbar".  Die akustischen Eigenschaften gehören in diesem Umfeld nicht zur Spitzenklasse, der TV klingt ordentlich, aber auch nicht mehr. 

Text: Carsten Rampacher
Datum: 19.12.2011