Test: Nubert nuBox 5.1-Set

Wir danken unserem Kooperationspartner HiFi-Regler für das Bereitstellen der Hörräume und des Testequipments

Komplette 5.1-Lautsprecher-Sets mit aktivem Subwoofer und hochwertigen Standlautsprechern für vorn kosten nicht selten sehr viel Geld - ein Investitionsvolumen wird somit vom Heimkino- und Mehrkanal-Musikliebhaber verlangt, das noch lange nicht jeder bereitstellen kann oder möchte. Dass es auch anders geht, beweist die Boxenmanufaktur Nubert aus Schwäbisch Gmünd - hier gibt es für vergleichsweise humane 1874 EUR ein ausgewachsenes nuBox- 5.1 Set inklusive aktivem Bass nuBox AW-880 mit 235 Watt-Endstufe. Eine interessante Offerte also, die wir einem ausführlichen Test unterzogen. Als erstes möchten wir die einzelnen Komponenten unseres 5.1-Systems ausführlich vorstellen.

Frontlautsprecher nuBox580:

Die nuBox 580 ist das neue Flaggschiff der nuBox-Serie und basiert in erster Linie auf der nuBox 660. Ihre Tiefton-Systeme sind jedoch eine komplette Neuentwicklung - die Nubert-Techniker nahmen es sich zur Aufgabe, die in vielen Evolutions-Stufen ausgereifte 660 in praktisch allen Belangen zu übertreffen, obwohl Größe und Membranfläche kleiner geworden sind. Die nuBox 580 ist eine Zwei-Wege-Bassreflex-Box, mit einem zusätzlichen Subbass, der mit dem Tief-Mitteltöner im Tieftonbereich bis 90 Hz parallel läuft. Oberhalb dieser Frequenz stellt er seine Aktivitäten langsam abfallend ein. Bei der Entwicklung achtete man besonders auf eine optimale Phasenlage zwischen Subbass und Tief-Mitteltöner - mit positiven Folgen für die tägliche Hörpraxis, denn durch den flach abfallenden Verlauf können die durch Bodenreflektionen entstehenden Frequenzgangwelligkeiten deutlich reduziert werden. Besonderes Augenmerk richtete man ferner auf die weitere Optimierung des Impulsverhaltens. Dazu wurde der von vielen nubert-Boxen bekannte Tief-Mitteltöner einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Ergebnis dieser Operation ist ein Chassis mit Mehrschicht-Polypropylen-Membran und optimierter Aufhängung von Sicke und Zentrierspinne, das bezüglich Ein- und Ausschwingverhalten in Verbindung mit der hochwertigen Frequenzweiche ein technisches Optimum darstellen soll. Konkret bedeutet dies, dass impulsreiche Töne wie beispielsweise hart angerissene Gitarrensaiten oder trockene Schläge auf eine Snare-Drum so direkt und authentisch wie in einem Live-Konzert klingen sollen. Hinzu kommt eine für diese Preisregionen extrem hoch angesiedelte Spitzenbelastbarkeit von 400 Watt. Sie verleiht der Box jene Dynamik, die für ein komplettes Hörerlebnis, auch bei hohen Pegeln, von eminenter Bedeutung ist. Ebenfalls ist damit sichergestellt, dass die nuBox 580 auch in großen Hörräumen eingesetzt werden kann, ohne dass der Lautsprecher überfordert wird.

Für die Hochtonwiedergabe kommt eine weiterentwickelte 25-mm-Kalotte zum Einsatz, deren Linearität, über die Frequenzweiche optimiert, für einen ausdrucksstarken Hochtonbereich sorgen soll. Dabei verzichtete Nubert zu Gunsten einer perfekten Impulsverarbeitung auf die übliche Ankopplung des Hochtöners mit 18 oder 24 dB Flankensteilheit und setzte dafür eine speziell gedämpfte Variante mit 12 dB ein, die praktisch über das Impulsverhalten eines Besselfilters verfügt und somit keine impulsverschlechternden Überschwinger produziert.

Die Frequenzweiche der nuBox 580 als entscheidender "Umschlagplatz" für die vom Verstärker ankommenden Frequenzen ist für diese Preisklasse aufwändig gehalten. So wurden fast ausschließlich teure Kunststoff-Folienkondensatoren verwendet, die im Gegensatz zu Elektrolytkondensatoren (Elkos) über eine wesentlich bessere Langzeitstabilität (Stichwort: Längswiderstand, Verlustwinkel, Kapazitätsveränderungen) verfügen und somit langfristig keine Klangverschlechterung verursachen. Ebenso kommen hochbelastbare Kernspulen zum Einsatz, die beispielsweise bei 250 Watt Verstärkerleistung im Tief-Mitteltonbereich noch nicht einmal 0.05 Prozent Klirr produzieren. Aufgrund der Einrichtung oder Art des Hörraums kann es zu unerwünschten Beeinflussungen des Klangbildes kommen. Zudem bestehen bei vielen Musikliebhabern Sympathien für substanzreichere Bässe oder noch strahlendere Höhen. Für diese Fälle hält die nuBox 580 zwei Kippschalter am Anschlussterminal bereit, mit denen sich Bass- und Höhenbereich effektiv in die gewünschte Richtung verändern lassen - somit sind auch einer individuellen Abstimmung keine Grenzen gesetzt. Im Testbetrieb zeigte der Bassschalter rasch Wirkung und sorgte, gerade bei bassgewaltigen Musikstücken, für eine hörbare Steigerung das Bassdrucks.

Centerlautsprecher nuBox CS-330:

Nachfolger des bestens bekannten CS-3, neu ist, dass die Schallwand jetzt in hochwertigem geriffelten Aluminium ausgeführt ist.
Der nuBox CS-330 ist ein aufwändig konstruierter Centerspeaker, der durch seine ausgewogene Abstrahlcharakteristik und die damit verbundene homogene Klangkultur überzeugen soll. Eine bestmögliche Verständlichkeit, ein breites Abstrahlverhalten und das entsprechende Durchsetzungsvermögen gegenüber den anderen Lautsprechern des Surroundsets standen im Lastenheft der Entwickler für die nuBox CS-330. Wenn beispielsweise Videoclips »zu metallisch« produziert wurden, kann das durch eine schaltbare Loudness-Charakteristik »entschärft« werden: Kippschalter umlegen genügt. 
Der CS-330 soll sich auch durch seine Pegelfestigkeit, Basswiedergabe und Impulstreue auszeichnen, somit ist es auch möglich, bei hohen Pegeln noch eine saubere und klare Wiedergabe zu ermöglichen.
Eine hochwertig bestückte Frequenzweiche in Kombination mit exakt berechneten Dämpfungselementen im Gehäuseinnern sorgen für einen messtechnisch linearen Frequenzgang, der sich akustisch in einem natürlichen, lebendigen Klangbild niederschlägt. 

Surround-Lautsprecher nuBox310:

Nachfolger der nuBox 300. Die kleine nuBox 310, deren Schallwand aus hochwertigem, geriffeltem Aluminium besteht, ist ein echtes Allroundtalent und nach Nubert der ideale Lautsprecher für ein 5.1-Set, bei dem für die Installation hochwertiger Surroundlautsprecher nicht allzu viel Platz vorhanden ist. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig  - so soll die kompakte Box als musikalische Solistin einer ambitionierten HiFi-Anlage in kleinen und mittleren Räumen ebenso überzeugen wie als hochwertiger Satellit einer Subwoofer-Satelliten-Kombination (z.B. mit dem Aktivsubwoofer nuLine AW-550). 
Auch als hochwertiger Rear-Lautsprecher eines 5.1-Systems mit großen Standlautsprechern vorn ist sie einzusetzen, diese Aufgabe wird der nuBox310 in unserem Test zuteil. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde der Hochtöner weiterentwickelt und ein größerer, verbesserter Basslautsprecher kommt nun zum Einsatz. Die mit insgesamt 16 hochwertigen Bauteilen bestückte Frequenzweiche sorgt dafür, dass die kleinste nuBox mit klanglichen Fähigkeiten aufwartet, die auf einem überraschend hohen Level liegen sollen: Ein lebendiges, rundes und »erwachsenes« Klangbild bei extremer Impulsfestigkeit sind die hörbaren Folgen.

Aktiver Subwoofer nuBox AW-880:

Er ist der Nachfolger des AW-850, auch beim nuBox AW-880 mit 235 Watt-Endstufe besteht die Schallwand aus hochwertigem geriffelten Aluminium. 
Der Tiefbaß-Bolide der nuBox-Serie erreicht die magische 20 Hz-Grenze, damit spürt man auch die heftigsten Explosionen bei einem Action-Spektakel ohne jeden Filter. Wer einen realistischen Kinoton von seiner Surroundanlage verlangt, der auch bei hohen Pegeln noch kraftvoll, dynamisch und sauber ist, für den sind die technischen Eigenschaften des Nubert-Subs sicherlich von großem Interesse. Wie es sich mit den Qualitäten des Aktivsubwoofers in der Praxis verhält, soll dann unser Test klären helfen. In der Theorie sind die Voraussetzungen gut, denn die aufwändig konstruierte Endstufe birgt manche Besonderheiten (siehe technische Daten), für bequeme Benutzer wird sogar eine Fernbedienung mitgeliefert.

Optik und Verarbeitung

Unsere Testexemplare präsentierten sich alle routiniert verarbeitet, beim Anblick des LS-Sets möchte man glauben, dass die Nubert-Boxen strapazierfähig sind und eine tadellose Langzeitqualität aufweisen. Bei Wohnraum- und Design-Ästheten dürfte die technisch-nüchterne Optik der nuBox-Serie - besonders auffällig wird dies bei den Frontlautsprechern nuBox580 - allerdings nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen - hier gibt es konkurrierende Schallwandler, die unter Design-Gesichtspunkten sicherlich deutlich mehr Raffinesse und Eleganz mitbringen und somit in größerem Maße wohnraumkompatibel sind. Die Nubert-Boxen zeigen sich als "Traditionalisten" alter Schule, eine Lautsprecher-Box soll auch wie eine solche aussehen und kein formvollendetes Wohnobjekt sein. Wer sich das nuBox-Set ins Heimkino stellt, wird mit der Optik keinerlei Probleme haben, die nuBox-Schallwandler versprühen den Charme technischer Professionalität. Alle Anschlussterminals sind gut verarbeitet, besonders das des Subwoofers, und selbstverständlich in Schraubausführung gehalten. Die auf den Boxenrückwänden installierten Kippschalter sind aus solidem Metall und nicht aus Kunststoff. Ihre robuste, wenngleich nicht überdurchschnittlich formschöne Ausführung weckt beinahe schon den Eindruck, es mit einem professionellen LS-Set zu tun zu haben.  Dass nicht ein formschönes Design, sondern pure Funktionalität im Vordergrund bei Nubert steht, beweist auch die sehr schlicht gehaltene Fernbedienung des nuBox AW-880.

Höreindrücke

Besonders gespannt waren wir natürlich auf die akustischen Leistungen des Nubert-Ensembles - wir erwarteten einiges vom bei uns angetretenen Set. Bei allen Filmton-Klangtestreihen konnte sich das Set auch ausgezeichnet in Szene setzen. Im Besonderen beeindruckten uns die überragenden Bassqualitäten des nuBox-Sets. Auch wenn man gar keinen aktiven Subwoofer verwendet und einfach zwei nuBox580 an einen entsprechend potenten AV-Receiver (im Testbetrieb verwendeten wir den brillanten Harman/Kardon AVR-8500) als Bass-Wiedergabeinstrumente anschließt, ist die tieffrequente Wiedergabe absolut überzeugend. Bei "Independence Day" boten die nuBox580 eine ebenso kraftvolle wie präzise Basswiedergabe, so dass ab und zu ein verstohlener Blick in Richtung des Testequipments erfolgte, ob denn nicht doch irgendwo ein aktiver Sub mitläuft. Mittels eines Bass-Anhebungsschalters auf der Rückseite der Frontlautsprecher kann man auch den Bassbereich noch weiter betonen, was für eine noch wuchtigere Darstellung der tiefen Frequenzen sorgt. Erfreulicherweise leidet die Präzision der Vorstellung nicht wesentlich, was für die Hochwertigkeit der verbauten Bauteile spricht. Richtig "die Post ab" ging allerdings, als wir zusätzlich noch den nuBox AW-880 Aktivsubwoofer in Betrieb nahmen. Bei "Independence Day", "Saving Private Ryan" und "The Haunting" entstand so ein Klangeindruck, der den Schwerpunkt des Begriffs "Heimkino" ganz klar auf das Wort "Kino" legt: Selbst tiefste Frequenzen um die 20 bis 25 Hz stellt der AW-880 hervorragend dar, somit wird eine absolut komplette, nahtlose Basswiedergabe erreicht. Das Volumen und der Druck überzeugen auf der ganzen Linie - für den Kaufpreis von knapp über 600 EUR kann man praktisch kaum noch mehr Heimkino-Performance von einem Basslautsprecher erwarten. Zudem ist die Präzision, die der Nubert-Woofer aufbietet, auf sehr hohem Niveau. Somit wird der Bassist praktisch zu einem unverzichtbaren Bestandteil, denn wer ihn einmal gehört hat, wird ihn ab sofort immer einsetzen wollen - selbst wenn gewiss ebenfalls bassstarke Frontboxen wie die nuBox580 und ein potenter AV-Receiver oder AV-Verstärker bereit stehen. Durch die enormen möglichen Pegel empfiehlt sich das Nubert Set mit Subwoofer auch für große Hörräume um die 30 bis 35 Quadratmeter. Die immensen Belastungswerte der Frontlautsprecher scheinen nicht nur auf dem Datenblatt, sondern auch in der Hörpraxis präsent zu sein. In Verbindung mit unserem HK AVR-8500 kam jedenfalls auch im großen Hörraum ein stets souveräner und nie unpassend-gequälter Höreindruck zustande. Sehr gut zum Gesamteindruck passt auch die klangstarke Surround-Kulisse. Hier bieten die beiden nuBox310 eine für ihre bescheidene Größe ausgezeichnete räumliche Darstellung. Klar und mit der richtigen Wucht werden Effekte zum Zuhörer getragen, noch etwas besser könnte lediglich die Filigranarbeit sein. Besser versteht sich das Nubert-Set, dies gilt für alle Komponenten, auf eine effektgewaltige, kraftvolle Vorstellung als auf das Suchen akustischer Feinheiten. Diese Auslegung ist kein Fehler - schließlich gibt es andere 5.1 Sets, die zwar in der Feindarstellung nochmals hörbar besser sind, aber bei weitem nicht den Druck, die Kraft, das Volumen und die räumliche Dichte unseres nuBox-Sets erreichen können. Der Center ergänzt die Eindrücke mit seinem breiten und räumlich gefälligen Klangbild und der akkuraten Stimmwiedergabe. Die Stimmen erscheinen als richtig ins Gesamtgeschehen integriert und wirken nicht zu stark in den Vordergrund gerückt - eine Schwäche, an der viele Center leiden. Der CS-330 hingegen beeindruckt mit hoher Stimmverständlichkeit bei gleichzeitig passender Gewichtung im Vergleich mit dem Rest des tonalen Anteils, der auf dem Centerkanal liegt. Nur bei hohen Frauenstimmen wünscht man sich eine noch etwas zurückhaltendere, etwas weniger spitz anmutende Wiedergabe.

Was den Mehrkanal-Musikbetrieb anbetrifft, so zeigen sich die im Filmtonbetrieb herausgehörten Eindrücke auch bei der Bewertung der musikalischen Qualitäten. Mit seinem bärenstarken und dennoch präzisen Antritt weiß der AW-880 auch hier zu begeistern. Auch kurze, trockene Bässe gibt der aktive Subwoofer ohne Abstriche wieder, kein unangenehmes Nachschwingen und kein unpassendes Verwischen des Basses stören die akustische Gesamtharmonie. Ist Volumen und ein solides Bassfundament gefragt, dann reagiert der Nubert-Bassist sofort und ist daher auch bei plötzlichen Dynamiksprüngen mit orchestralen Einsätzen sofort zur Stelle. Ist kein aktiver Subwoofer angeschlossen, agieren die beiden nuBox580 ebenfalls mit sehr brauchbaren Leistungen im Bassbereich. Zu loben ist auch hier die hohe Präzision beispielsweise bei abrupten, kurzzeitigen Bassattacken, auch bei sehr hohen Lautstärken agieren die Frontboxen mit unerschütterlicher Souveränität. Klar und frisch präsentiert sich die Hochtonwiedergabe, bei hohen Pegeln wird eine gewaltige Schallkulisse erzeugt, die im Hochtonbereich für empfindsame Zeitgenossen sogar unter Umständen etwas zu viel des Guten sein könnte. Mit unbändiger Energie marschiert das Nubert-Set voran - damit sind beste Voraussetzungen für den Einsatz des nuBox-Systems bei der nächsten Privatparty gegeben. Ganz gleich, welche Pegel anliegen, unsere nuBoxen waren ohne Schwierigkeiten in der Lage, auch über Stunden hohe Pegel ohne Einschränkungen zu liefern. Unterstützt werden die Hauptboxen und der Subwoofer von den Surroundlautsprechern, die auch im Musikeinsatz mit ihrer vollständigen Klangkulisse überzeugen können. Wie im Kinobetrieb sind es auch hier die unglaubliche Pegelfestigkeit und die Dynamik, die für Begeisterung sorgen. Mehr Antrittsstärke und Durchsetzungskraft für weniger Geld scheinen uns kaum möglich zu sein. Nicht die Stärke des Sets ist hingegen die absolut vollkommende Herausarbeitung musikalischer Feinheiten. "Feingeister" werden sich daher nicht unbedingt vom nuBox-Angebot angesprochen fühlen - wohl aber diejenigen potentiellen Interessenten, die eine gewaltige, kraftvolle Wiedergabe auch im großen Hörraum wünschen. 

Es war zu erwarten, dass die beiden nuBox580 nebst dem aktiven Subwoofer AW-880 auch im Stereobetrieb ihrer bislang an den Tag gelegten Auslegung treu blieben - und genau dieser Fall trat auch ein. Weniger eine feinfühlige, mit größter Sorgfalt vorgenommene Detaileinarbeitung, sondern eine kräftige, mit Nachdruck erfolgende Wiedergabe steht auch hier im Fokus des Vortrags. Damit weist das nuBox-Set eine hervorragende Eignung besonders für die Liebhaber von Rock- und Popmusik auf. Auch diejenigen Hörer, die gern und  oft Hip Hop und Techno hören, werden begeistert sein von der Wiedergabecharakteristik und der überragenden Pegelfestigkeit. Der Jazz- und Klassik-Hörer hingegen dürfte sich noch etwas mehr Feingefühl und Facettenreichtum wünschen.

Fazit

Mit dem von uns getesteten nuBox 5.1-Set wird großes Heimkino zum vergleichsweise niedrigen Preis möglich. Wesentlichen Anteil an dieser Feststellung hat die Pegelfestigkeit, die deutlich besser ist als selbst bei weitaus teureren Lautsprecher-Sets von anderen Herstellern. Ganz gleich, welcher Lautstärkewunsch anliegt, ohne Probleme gehen die hoch belastbaren nuBox-Schallwandler diesem nach - und dabei völlig ohne unangenehme "Nebenwirkungen" wie Verzerrungen oder Dynamikeinbrüche. Durch die überdurchschnittlich hoch liegenden Belastungswerte vor allem der nuBox580-Hauptlautsprecher können die Boxen auch problemlos in großen Hörräumen und an sehr kräftigen AV-Verstärkern bzw. -Receivern betrieben werden. Sehr gut gefiel dem Tester auch der Bassdruck, den die nuBox580 ohne angeschlossenen aktiven Subwoofer zur Verfügung stellte. Besonders zu loben ist auch die Präzision, die im Bassbereich selbst bei aktiviertem Bass-Anhebungsschalter und bei hohen Pegeln noch vorhanden war.  Der Hochtonbereich war sehr klar durchzeichnet und bot eine sehr gute Dynamik. Unserer Meinung nach aber muss der Schalter, der den Hochtonbereich weiter anhebt, auf der Gehäuserückseite im Normalfall nicht betätigt werden, da  die nuBox sowieso bereits eine sehr kräftige Hochtondarstellung hat, bei unsachgemäßer Nutzung des Schalters wird dann die Hochtondarstellung etwas zu dominant. Befriedigend, aber nicht überdurchschnittlich gut fällt bei der nuBox 580 im Musikbetrieb die Einarbeitung feiner musikalischer Details aus. Dies kann man besonders im Stereobetrieb heraushören und es wird dann offensichtlich, wenn der Nubert-Besitzer in großen Anteilen Klassik und Jazz hört - diese beiden Musikstile sind nicht unbedingt die Paradedisziplin der nuBox580, hier braucht man eine etwas "friedfertigere" Box, die weniger Druck macht, dafür mehr ins Detail geht - aber alles geht nicht, kein Lautsprecher besitzt universelle Einsatzmöglichkeiten, man muss immer seine persönlichen Prioritäten setzen und anschließend das entsprechende Equipment erstehen. Für Rock- oder Techno-Musik hingegen ist die nuBox580 glänzend geeignet - kaum ein anderer Schallwandler zu einem vergleichbaren Preis bietet soviel Druck, Kraft und Pegelfestigkeit, mit Wucht wird beispielsweise  ein heftiger Disco-Kickbass und Instrumente wie eine E-Gitarre oder ein Drumset in den Hörraum getragen. Besonderen Spaß macht der aktive Bass Nubert nuBox AW-880 - in Anbetracht seiner erstklassigen Eigenschaften erscheint der Preis wirklich wie eine besondere Okkasion. In keiner Disziplin bietet der Woofer nur guten Klassendurchschnitt - überall setzt er Maßstäbe: Brillant der Tiefgang, hervorragend die Dynamik, extrem kraftvoll der Bassdruck, über jeden Zweifel erhaben das Volumen, dazu eine tadellose Präzision - hier wird First Class Qualität zum Economy-Tarif geboten. Den Gesamteindruck eines sehr hoch belastbaren, dynamischen und unglaublich kraftvoll antretenden 5.1-Sets vervollständigt die Surround-Klangkulisse, bei bereits im reinen 5.1-Betrieb (und nicht im EX-Einsatz mit einem oder zwei zusätzlichen Back Surround Boxen) ein außergewöhnlich großes Volumen bereit hält (obwohl die nuBox310 keine diffusen Schall erzeugenden Dipole, sondern Direktstrahler sind). Dies sorgt für eine sehr breite und zugleich räumlich dichte Effektkulisse, deren volle Güte vor allem im Heimkinobetrieb auffällt. Im Mehrkanal-Musikbetrieb beeindrucken die Antrittsstärke und die ungeheure Wucht der Darbietung, wer hier eine überdurchschnittlich feine Detaillierung sucht, ist bei diesem nuBox-set allerdings nicht an der richtigen Adresse. Vielmehr wird hier grandioses Party-Feeling mit unerbittlichem Druck zum sehr fairen Kaufpreis geboten. Insgesamt ist das von uns unter die Lupe genommene nuBox-System genau das Richtige für Mehrkanal-Anwender, die maximalen Druck, eine Pegelfestigkeit auf Referenzniveau und einen Subwoofer suchen, der viele andere, deutlich teurere Modelle der Konkurrenz in alle relevanten Disziplinen schlägt - und das alles zu einem bezahlbaren Preis. 


Obere Mittelklasse
Test 31.07.2003
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Erstklassige Pegelfestigkeit

  • nuBox580 mit kraftvollem Bassbereich und sehr klaren Höhen

  • nuBox580 mit Anpassungsmöglichkeiten an den individuellen Hörgeschmack

  • Center nuBox CS-330 mit viel Volumen und tadelloser räumlicher Zeichnung

  • Für diese Preisklasse absolut überragender aktiver Sub nuBox AW-880

  • Surround-Klangkulisse mit ausgezeichnetem Volumen und sehr guter Dynamik

  • Wuchtige, durchschlagskräftige Effektdarstellung

  • Sehr flexible Einsatzmöglichkeiten

  •  

Contra:
  • Sehr nüchterne Optik

  • Nur befriedigende Detaileinarbeitung

Technische Daten
  • Nubert nuBox580:
    Standbox
    2 Wege-Bassreflex + 1 Subbass
    440/300 W (DIN EN 60268-5, 300 Std.Test)
    Impedanz 4 Ohm
    102 x 24,5 x 35,5 cm (H x B x T) 
    27 kg
    Korpus in Folie schwarz oder Folie Buche mit schwarzer Stoffbespannung.
    Schallwand in hochwertigem Alu-Ripp.
    EUR 389.00/Stk.(zzgl. Versand)
    DM 760.82/Stk. (zzgl. Versand)
    Aufpreis Sonderfarbe Stoffbespannung blau, pink, grün, grau:
    EUR 20.00 (DM 39.12) 

  • Center Nubert nuBox CS-330
    2-Weg Bassreflex, magnetisch abgeschirmter Centerspeaker 
    300/200 W (DIN EN 60268-5, 300 Std.Test)
    18 x 44 x 35,5 cm (H x B x T) 
    Korpus in Folie schwarz oder Folie Buche, schwarze Stoffbespannung 
    EUR 229.00/Stk.(zzgl. Versand)
    DM 447.89/Stk. (zzgl. Versand)
    Aufpreis Sonderfarbe Stoffbespannung blau, pink, grün, grau:
    EUR 15.00 (DM 29.34) 

  • Surround-Lautsprecher Nubert nuBox 310:
    2-Wege-Bassreflexsystem 
    130/100 W (DIN EN 60268-5, 300 Std.Test)
    Impedanz 4 Ohm
    Frequenzgang 63-20000 Hz +/- 3dB
    Übertragungsbereich (nach DIN 45500) 38-30000 Hz
    Wirkungsgrad 84,5 dB (1W/1m)
    27,5 x 17,5 x 25,5 cm (H x B x T)
    5 kg
    Korpus in Folie schwarz oder Folie Buche, schwarze Stoffbespannung.
    EUR 127.00/Stk.(zzgl. Versand)
    DM 248.39/Stk. (zzgl. Versand)
    Aufpreis Sonderfarbe Stoffbespannung blau, pink, grün, grau:
    EUR 10.00 (DM 19.56)

  • Sub Nubert nuBox AW-880:
    Doppelter Wirkungsgrad durch 2 Netzteile und Kaskadeschaltung 
    60% ige Reduzierung der Stand-by Stromaufnahme 
    Stufenlose Phasenregelung zwischen 0 und 180 Grad 
    Untere Grenzfrequenz schaltbar: 20 Hz oder 30 Hz 
    Cut-off-Frequenz für Satelliten-Ansteuerung umschaltbar von 40 Hz auf 80 Hz 
    Optimierte Übersteuerungsfestigkeit durch verbesserte Schaltungsarchitektur 
    Reichweite der IR-Fernbedienung vergrößert 
    Aktiver Subwoofer 
    Musikleistung der eingebauten Endstufe: 235 W 
    Mit Fernbedienung 
    48 x 37 x 56 cm (H x B x T)
    26 kg 
    Korpus in Folie schwarz oder Buche, schwarze Stoffbespannung.
    EUR 613.00/Stk.(zzgl. Versand)
    DM 1198.92/Stk. (zzgl. Versand)
    Aufpreis Sonderfarbe Stoffbespannung blau, pink, grün, grau: 
    EUR 25.00 (DM 48.90)

Gesamtpreis: 1874 EUR als 5.1 Set

Test: Carsten Rampacher
Testassistent: Matthias Walther-Richters

31. Juli 2003