Test: DVD-Player Yamaha DVD-S510

Finish, Features und Anschlüsse

Neue Zeiten bei Yamaha: Nicht mehr Panasonic-Technik liefert die Basis der Yamaha DVD-Player, sondern Komponenten von Philips. Der neue Yamaha DVD-Player DVD-S510, der jetzt für 699 DM erhältlich ist, greift so auf die technische Basis des Philips DVD711 zurück. Optisch jedoch hebt sich der Yamaha-Player ab. Typisch für die DVD-Player des Hauses kommt auch der Neuling wieder sehr schlicht daher. Nur wenige Knöpfe finden sich auf der aufgeräumten Frontplatte, die zwar aus Plastik ist, trotzdem aber einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Wie bei Yamaha-Geräten üblich, leuchtet das in der grafischen Darstellung ebenfalls vom Philips-Player übernommene Display in der Farbe Bernstein. Leider ist die Auflösung ebenso wenig hoch wie beim Philips- Gerät, was angesichts des günstigen Einstiegspreises aber verschmerzbar sein dürfte. Sehr viel erfreulicher sind andere Aspekte der Philips-Technologie: So kann der DVD-S510 dank des Twin Laser-Pickups auch CD-Rs und CD-RWs abspielen. Die sonstige Ausstattung entspricht der des DVD711: Zwei Scart-Buchsen, von denen die erste auch RGB ausgeben kann, sind genauso mit dabei wie ein optischer und ein koaxialer Digitalausgang. Das ist auch in dieser Preisklasse noch nicht generell üblich. Die Firmware wurde von den Yamaha-Technikern noch optimiert, sie ist also nicht komplett identisch mit der des Philips DVD711.

Der Laufwerks-Check

Mit der Test-DVD von Burosch Audio-/Video-Technik 

Der Yamaha DVD-S510 bietet bezüglich der Fehlerkorrektur befriedigende Leistungen. Bis Track 20 der 30 Tracks umfassenden Fehlerkorrektur-Test-DVD erfolgt die Wiedergabe ohne nennenswerte Artefaktebildung,  zwischen Track 21 und 23 sind Artefakte sichtbar, das Bild läuft jedoch noch ohne größere Stockungen durch. Danach gibt es Schwierigkeiten: Track 24 läuft nur noch mit häufigen Aussetzern und massiver Artefaktebildung. Ansonsten alles im grünen Bereich: Das Laufwerk überzeugte mit einem zwar hörbaren, aber sehr erträglichen Laufgeräusch, was zeigt, dass sich hier bei Philips durchaus eine sehr positive Entwicklung im Vergleich zu den zu lauten Laufwerken früherer Generationen abspielte. Der Yamaha klingt noch eine Idee leiser als der Philips DVD-711, was mit der besseren Geräuschdämmung des Gehäuses zusammenhängen dürfte. Gut: Im Test las der DVD-S510 jede DVD und CD problemlos ein und leistete sich keinen Absturz.

Bewertung Fehlerkorrektur: 24 von 30 Tracks abgespielt

Summa summarum ein gutes Resultat: Praxisgerechte Ausstattung und gute Verarbeitung zu einem sehr fairen Preis.

Bewertung


Bedienung

Hier überzeugt Yamaha voll und ganz: Ein zwar etwas zu kleine, aber vorbildlich gegliederte Fernbedienung mit knackigem Druckpunkt der Tasten und sinnvollen Details (so ist der Enter-Knopf in der Mitte des Navigationskreuzes) macht die Bedienung zum Kinderspiel. Spontan setzt der Player die per IR-Controller gegebenen Befehle in Taten um. 

Die Fernbedienung des DVD-S510 mit sinnvoller Funktionsgliederung

Bei der Einstellung helfen die gut gegliederten, von Philips ebenfalls übernommenen On-Screen-Menüs, an deren graphischer Darstellung wenig auszusetzen ist. Im Gegensatz zu einem früher getesteten Philips DVD711 reagiert die DVD-Lade mit keiner langen Verzögerung auf das Drücken des Open-Knopfes. Auf jeden Fall ergibt sich insgesamt eine makellose Bilanz des Yamaha-Neulings im Bedienkapitel.

Bewertung

Bild

Eine für die Preisklasse erstklassige und fehlerfreie Vorstellung des Yamaha DVD-S510. Er bietet eine natürliche und frische Farbwiedergabe, die noch eine Idee harmonischer wirkt als beim in wesentlichen Teilen baugleichen Philips DVD711, der ebenfalls ordentliche visuelle Leistungen zeigte. Bei den 16:9-Realtestbildern der BUROSCH-Referenz-DVD zeigte er bei der Wiedergabe fein abgestufter Farbtöne eine sauberere und plastische Darstellung. Die Bildschärfe ist ohne Fehl und Tadel, dies zeigt sich bei dem Testbild mit den Palmen am Horizont und dem blauen Meer ebenso wie bei der gelungenen Bildqualität beim Testbild mit den beiden Jungen. Die Dekompression ist ebenso gut wie die Detailtreue, die nur bei der Darstellung sehr feiner Muster bzw. komplexer Objekte zeigt, wo deutliche teurere DVD-Player noch besser abschneiden. Erfreulich auch die gute Wiedergabe weniger perfekter DVDs (z.B. Top Gun Code 2). Summa summarum spielt der Yamaha DVD-S510 problemlos ganz oben mit und leistet dem Pioneer DV-535 und dem Toshiba SD-100E nun Gesellschaft  - die drei Geräte bieten in der Basisklasse die zur Zeit besten visuellen Leistungen.  Der Layerwechsel wird ausreichend gemanagt, das Bild bleibt kurz stehen, der Ton setzt kurz aus. Hier bleibt noch weiterhin Spielraum für Verbesserungen.

Bewertung

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Ton

Der Digitalton klingt klar und dynamisch, gefällig ist die transparente Auflösung im Hochtonbereich. Störgeräusche sind dem DVD-S510 fremd. Hier liegt er auf dem sehr erfreulichen Niveau des Philips DVD711. Analog angeschlossen, geht der Klang des internen D7A-Wandlers völlig in Ordnung. Er agiert harmonisch und etwas zurückhaltend, zeigt aber eine voll befriedigende Detaillierung und wird so den normalen Hörer zufrieden stellen.

Bewertung

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Fazit

Der Yamaha DVD-S510 wird sicherlich viele Freunde finden - denn wer sich, was ja häufig vorkommt, 700 bis 800 DM als Preislimit beim Erwerb eines DVD-Players gesetzt hat, kann beim Kauf des DVD-S510 praktisch nichts falsch machen. Ein tadelloses Bild, das zusammen mit dem von den Konkurrenten von Pioneer und Toshiba das beste seiner Klasse darstellt, eine für den Preis sehr gute Verarbeitung, eine völlig problemlose Bedienung und die durch die Übernahme von Philips-Basistechnologie möglich gewordene CD-R- und CD-RW-Wiedergabe sind die Vorzüge des Yamaha. Nachteile? Da kann man nicht viel aufführen, der Layerwechsel ist nicht brillant und die Fehlerkorrektur des Laufwerks könnte noch besser sein. Insgesamt überwiegen eindeutig die positiven Eindrücke.

Neue Besen kehren gut - momentan in der Summe seiner Eigenschaften der  beste Player in der Klasse bis 800 DM.

Pro & Contra

Bild an der Spitze der Klasse
Gute Verarbeitung
Liest CD-Rs und CD-RWs
2 Scartbuchsen
Layerwechsel verläuft nicht perfekt

Wichtige Daten

Videoausgänge: 2x SCART (Nr. 1 mit RGB), 1 x Hosiden (S-Video), 1 x Cinch (Composite),
Audioausgänge: Digital 1 x optisch, 1 x koaxial, analog 1 x Cinch 2-Kanal Downmix
Farbe: schwarz, titan, gold
Maße (B x H x T): 435 x 91 x 314 mm
Gewicht:  3,3 kg
Preis: 699 DM (UVP)

21. März 2001

Test: Carsten Rampacher